Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Medizin und Gesundheit, Note: 1,3, Universität Mannheim (Fakultät für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Hauptseminar Soziologie I: Demography of Ageing, Sprache: Deutsch, Abstract: Die aktuelle und prognostizierte Bevölkerungsentwicklung stellt die industriellen Wohlfahrtsgesellschaften im Allgemeinen, und die europäischen Gesundheitsregime im Speziellen vor enorme Herausforderungen. Letztere sind heute zu hochkomplexen Systemen verschiedenen Typs ausgebaut, die mit Blick auf Ausgabenniveaus und -entwicklung, Größe und Intensität der Regulierung sowie den Zugangschancen zur Versorgung, eine Sonderstellung im Vergleich zu anderen Bereichen sozialer Sicherung einnehmen. Diese Sonderstellung fußt nicht zuletzt auch auf dem Stellenwert, den Gesundheit heute einnimmt und gegenüber der andere Bedürfnisse und Lebensrisiken mit dem zunehmendem Ausbau kollektiver Sicherungssysteme in ihrer relativen Bedeutung und Bedrohungssalienz zurückzutreten scheinen ("Gesundheit als höchstes Gut"). (...) Während im Bereich der Gesetzlichen Renten- und Pflegeversicherung in der jüngeren Vergangenheit jedoch erhebliche Reformanstrengungen unternommen wurden, um die Auswirkungen der sich verändernden Bevölkerungsstruktur mit Blick auf eine ausgewogene finanzielle Stabilisierung (vgl. hierzu auch Abschlussbericht der Kommission für die Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme, im Folgenden Rürup-Kommission genannt) an die demographischen Herausforderungen anzupassen (Nachhaltigkeitsfaktor und intergenerationaler Lastenausgleich), sehen nicht wenige vor allem im Bereich der GKV noch erheblichen Handlungsbedarf. Ziel der vorliegenden Arbeit soll es deshalb sein, einen kritischen Überblick über aktuelle Forschungsdebatten und Erkenntnisse (vor allem aus der Gesundheitsökonomie) zu den Herausforderungen der Bevölkerungsentwicklung im Gesundheitswesen zu vermitteln um systematisch der Frage auf den Grund zu gehen, in welcher Art und Weise die Verschiebung der Alterslastquotienten in den kommenden Jahrzehnten die Ausgaben- und Einnahmensituation der GKV verändern wird. Der Schwerpunkt der Analysen wird dabei auf den Auseinandersetzungen im Bereich der Pro-Kopf-Gesundheitsausgabendynamik sowie eventuell indirekt wirkender ausgabenseitiger Effekte liegen, wobei jedoch auch diskutiert werden soll in welchem Maß sich Veränderungen entlang einnahmeseitiger Effekte prognostizieren lassen. Im letzten Teil der Arbeit wird es darum gehen, über eine kritische Auseinandersetzung mit dem Verfahren der Generationenbilanzierung etwas mehr Licht in den Diskurs um die Nachhaltigkeit der Finanzierung im Gesundheitswesen zu bringen.
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