,,Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet" urteilte einst Staatsrechtler Carl Schmitt. Auch wenn die Fußball WM 2006 nicht von ihm vorhergesehen wurde, so gibt es doch einen engen Zusammenhang zwischen der WM, der staatlichen Souveränität und der zugespitzen Frage, wer in den vier Wochen des Sommers 2006 der ,,Herr im eigenen Hause" war. Die Bundesrepublik als Gastgeber, der Deutsche Fußball Bund als Ausrichter, oder gar der in der Schweiz ansässige Fußballweltverband FIFA als Veranstalter? Die im Vorfeld der WM durch die FIFA erteilten Auflagen und die daraufhin von der Regierung Schröder abgegebenen Regierungsgarantien, lassen die WM in einem anderen Lichte erscheinen. Wie groß war der Einfluss der FIFA-Auflagen auf das Handeln der Bundesregierung? War das Interesse an der WM so groß, dass die Politik der FIFA nahezu ,,gehorchte"? Ist also schließlich die Souveränität des Staates berührt, wenn ein privater Sportverband entscheidenden Einfluss auf die deutsche Politik hat? Das Buch richtet sich an Politologen, Juristen und Fußball-Fans, die die Fußball-Weltmeisterschaft aus einer staatsrechtlichen Perspektive betrachten wollen.