Der Einfluß des Publizitätszwartges auf die unternehmerischen Dispositionen wird in den fast unübersehbar gewordenen Arbeiten über die Vor- und Nachteile der Publizitätspflicht kaum analysiert. Man unterstellt weitgehend bestimmte unterneh merische Reaktionen auf die Veröffentlichung betrieblicher Sachverhalte als mehr oder weniger offensichtlich und diskutiert im wesentlichen nur darüber, inwieweit die Folgen dieser Reaktionen unter ethischen, ökonomischen und anderen Aspekten als erwünscht gelten können. Mit den zugrundegelegten Hypothesen hinsichtlich des unternehmerischen Verhaltens steht und fällt indessen die Verbindlichkeit dieser bekanntlich so erheblich divergierenden Urteile; die Wirklichkeitsnähe jener An nahmen zu überprüfen liegt also an sich sehr nahe, zumal viele der Hypothesen durchaus nicht als unmittelbar überzeugend angesehen werden können. Es läßt sich auf diesem Gebiete nicht anders zu einer Annäherung der Auffassungen (unter den Vertretern gleicher ethischerund wirtschaftspolitischer Postulate) kommen. Der Sinn dieser Arbeit ist aber nicht nur, nicht einmal primär, darin zu sehen, eine zuverlässigere Basis für die erwähnten Urteile zu schaffen, so sehr auch dieser Wunsch die vorliegende Untersuchung beflügelte. Die Unternehmer unterliegen doch, trotz des noch so umstrittenen Für und Wider, bereits einem gewissen Publizitäts zwang; dieser Sachverhalt wirkt sich also gegenwärtig schon auf ihre Dispositionen aus. Wenn man diese Entscheidungen der Unternehmer begreifen will, muß man daher die Publizitätspflicht als einen Bestimmungsfaktor unternehmerischen Ver haltens in die allgemeine mikroökonomische Theorie einbauen. Vom Einfluß des Publizitätszwanges auf das unternehmerische Verhalten zu abstrahierenbedeutet mithin, nicht nur auf eine Aussage der betriebswirtschaftlichen Theorie zum Für und Wider einer Publizitätspflicht verzichten zu müssen.
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