Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Ein "fabelhaftes, zuweilen amüsantes Buch" über einen ultranationalistischen amerikanischen Patrioten hat Jane Kramer, Reporterin für den New Yorker, geschrieben, lobt Dorion Weickmann. Kramer lernte im Frühjahr 1996 in Whatcom County, im nordwestlichsten Zipfel der USA, den Milizionär John Pitner kennen, der wenige Monate später mit seinem Gefolge "ins Kittchen" wandern sollte. Kramer fand heraus, dass Pitner eine "verkrachte Existenz war", der aus der Armee flog, weil er gestohlen hatte, und danach nie wieder einen Job behielt. Während seine Frau für ihr Fertighaus arbeitete, saß Pitner faul herum, bis ihn der Showdown von Waco davon überzeugte, dass Amerika Juden und Verrätern ausgeliefert war. Er gründete zusammen mit Gleichgesinnten - darunter ein Vergewaltiger, ein notorischer Bankrotteur und eine Handvoll Waffennarren - die Washington State Miliz, das Geld für Waffen, dass seine Mitstreiter ihm anvertrauten, scheint er aber für sich ausgegeben zu haben. Das FBI ließ das Grüppchen schließlich auffliegen, berichtet unser Rezensent. "Der Feind lauert nicht nur in irakischen Feldlöchern", hat Weickmann gelernt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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