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Eines Tages wacht Ricki in seinem Bett auf und hat genug. Draußen herrscht schon seit einer halben Ewigkeit eisige Kälte, der Winter will und will einfach nicht aufhören. Es schneit von morgens bis abends und die Temperaturen bleiben unermüdlich in den Minusgraden. Da beschließt Ricki, ein ernstes Wort mit dem Winter zu reden. Doch als er in Zarminski ankommt, der kältesten Stadt der Welt, und im Hotel der vier Jahreszeiten nach dem Winter fragt, ist keine Spur von ihm zu sehen. Da ist nur ein Vogel, der behauptet, dass er die Kälte nicht fürchtet, und verdächtig nach einem Pinguin aussieht…mehr

Produktbeschreibung
Eines Tages wacht Ricki in seinem Bett auf und hat genug. Draußen herrscht schon seit einer halben Ewigkeit eisige Kälte, der Winter will und will einfach nicht aufhören. Es schneit von morgens bis abends und die Temperaturen bleiben unermüdlich in den Minusgraden. Da beschließt Ricki, ein ernstes Wort mit dem Winter zu reden. Doch als er in Zarminski ankommt, der kältesten Stadt der Welt, und im Hotel der vier Jahreszeiten nach dem Winter fragt, ist keine Spur von ihm zu sehen. Da ist nur ein Vogel, der behauptet, dass er die Kälte nicht fürchtet, und verdächtig nach einem Pinguin aussieht ... Eine herrlich verschneite Wintergeschichte mit vielen bunten Bildern.
Nominiert für den Kinder- und Jugendliteraturpreis 2002!
Autorenporträt
Zoran Dvenkar wurde 1967 in Krizevci, Jugoslawien, geboren und zog 1970 als Dreijähriger mit seinen Eltern nach Berlin. Seit 1989 arbeitet Zoran Drvenkar als freier Schriftsteller und lebt heute in Potsdam.
Für seine Romane, Gedichte und Kurzgeschichten erhielt er mehrere Literaturstipendien. 1999 erhielt er den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis für seinen Roman "Niemand so stark wie wir", den Science-Fiction-Preis der Berliner Festspiele für seine Erzählung "Die Alte Stadt" und 2001 wurde er mit "Im Regen stehen" für den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte Jugendbuch nominiert. Sein neuestes Buch ist der spannande Krimi "Cengiz & Locke".
Martin Baltscheid wurde 1965 in Düsseldorf geboren. Er studierte an der Folkwang-Schule in Essen Kommunikationsdesgin. 1996 wurde er für den Max & Moritz-Preis als bester deutscher Comiczeichner nominiert. Er hat zahlreiche Bilderbücher illustriert und geschrieben, außerdem Theaterstücke, Hörspiele, Trickfilme und eine CD-ROM für Kinder veröffentlicht.
Rezensionen
Rickie weiß, was er will...
... und tut es auch! Jetzt hat er hat genug, mehr als genug von der eisigen Kälte, die sich seit einem Jahr über die Stadt legt. So steht Rickie eines Morgens auf, verabschiedet sich von seinen Eltern und macht sich auf die Suche nach dem großen Übeltäter - dem Winter!
Witzig und frech erzählt
Wo wohnt der Winter? "Am besten, ich frage im Reisebüro nach", denkt Rickie. Auf dem Weg dorthin trifft er einen Taxifahrer, der ihn in einer verwegenen Fahrt zum Bahnhof bringt. Und mit dem einzigen Zug, der noch fährt, geht´s direkt nach Zarminski, dem kältesten Ort der Welt. Hier lebt nur noch ein seltsamer Vogel, der einem Pinguin ziemlich ähnlich sieht und eine Faschings-Verkleidung trägt. Es ist der Vogel, der die Kälte nicht fürchtet.
"Irgendeine Idee, wo ich den Winter finden kann?" fragt ihn Rickie. Der Vogel weiß Bescheid und führt in in das Hotel der vier Jahreszeiten. Doch bis Rickie den Winter findet und mit ihm ein ernstes Wort reden kann, muss er erst die listigen Tricks des Vogels durchschauen...
Der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet ist ein modernes Märchen mit einem selbstbewussten Jungen in der Rolle des Helden. Im Verlauf der Geschichte sorgen die witzig-ironischen Dialoge und Verwechslungs-Szenen für eine gehörige Portion Komik und Farbigkeit, die die Illustrationen von Martin Baltscheid noch unterstreichen. Zum Schluss entpuppt sich der Vogel, der die Kälte nicht fürchtet, als eine tragikomische Figur. Damit ist Zoran Dvenkar ein überzeugendes Märchen gelungen, das sogar ohne den typischen Bösewicht auskommt, und so noch reizvoller ist.
(Birgit Kuhn)
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.12.2001

Retter der Jahreszeiten
Zoran Drvenkar erzählt, warum es auch wieder Frühling wird

Wenn Ricki nicht so ein schlaues Kerlchen wäre, dann wäre es niemals mehr Frühling geworden, und der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet, wäre Alleinherrscher über die Stadt Zarminski. Der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet, ist gar kein Vogel, sondern ein Pinguin in einer Art Indianerverkleidung. Als der Junge Ricki auf das seltsame Tier trifft, watschelt es gerade einsam durch die klirrende Kälte Zarminskis, schmeißt Konfetti und feiert Fasching.

Die beiden finden sich auf Anhieb unsympathisch. Jeder von ihnen hat einen langen Weg zurückgelegt, um mit seinem besonders wichtigen Anliegen an den kältesten Ort der Welt zu kommen, wo Frühling, Sommer, Herbst und Winter im "Hotel der vier Jahreszeiten" logieren. Ricki hatte den ewigen Winter, seine inzwischen 38 Schneemänner und die apathischen Erwachsenen gründlich satt und begann auf eigene Faust nach den Ursachen für das Ausbleiben des Frühlings zu suchen. Der Pinguin seinerseits hatte es satt, nicht fliegen zu können. Er wollte ein richtiger Vogel sein. Deshalb hat er sich über Umwege eine feste Stelle als offizieller Vize-Vogel (nach Schnee-Eule und Schnee-Ente) beim Winter verschafft. Nun trägt er voller Stolz den Titel "der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet".

Was nun Rickis Suche nach dem Winter angeht, so übernimmt der Pinguin sofort das Kommando. Es wird Klartext geredet. Sein Wissen über den Aufenthaltsort des Winters gibt er nur gegen Bezahlung preis. Alles weitere sind blöde Fragen. Ricki läßt sich auf den Handel ein, merkt aber schnell, daß der kostümierfreudige Pinguin gar kein Interesse am positiven Ausgang einer Suchaktion zu haben scheint, die das Frühlingserwachen zum Ziel hat. Mit plumpen Ablenkungsmanövern versucht er, Ricki daran zu hindern, der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Doch Ricki läßt sich nicht täuschen.

Ohne es zu wollen, betreibt er damit die Demaskierung des Gernegroß als einen gefühlskalten Einzelgänger und Egoisten. Das spröde Verhältnis zwischen den beiden Figuren wird nicht in Wärme und Freundschaft aufgeweicht. Zoran Drvenkar beweist mit diesem Kinderbuch Verantwortungsgefühl für die Sprache, einen feinen Sinn für das breite Spektrum kindgemäßer Klangfarben und sicheres Gespür für Komik. Ein Glücksfall sind auch die Illustrationen von Martin Baltscheit, die, ob eisblau schattiert oder volltönend bunt und warm, die poetische Farb- und Bildkraft des Textes einfangen. Daraus ist ein wunderschönes Buch geworden, das alles in einem ist - Bilderbogen, Märchenerzählung und Abenteuergeschichte mit Witz.

INA LANNERT

Zoran Drvenkar: "Der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet". Carlsen Verlag, Hamburg 2001. 93 S., geb., 22,- DM. Ab 5 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Das Kind als Problemlöser - für Hilde Elisabeth Menzel ist das ein altes, aber vitales Motiv der Kinderliteratur. Nur könne man, schreibt die Rezensentin, eben heut nicht mehr Helden a la Kästner hernehmen, weshalb ihr der Einfall des Autors opportun erscheint, lieber ein Märchen zu erzählen, das Märchen vom Winter, der nicht aufhören will, vom Winter, der nervt. Im Buch also macht sich der unerschrockene kleine Held auf, dem Winter die Meinung zu sagen. Doch ist das nicht alles, wie Menzel glaubt: "Wer Zoran Drvenkars Bücher kennt, weiß, dass er uns mehr erzählen will, als nur ein poetisches Märchen". Zum Beispiel, dass er selber gern furchtlos wär gegen die Kälte. Diese Sehnsucht verstecke der Autor hinter seinen "herrlich komischen Dialogen, wunderbaren Sprachbildern und Figuren", wie einem skurrilem Vogelwesen, den unsre Rezensentin vom Illustrator derart gelungen ins Bild gesetzt findet, das sie sich die ganze Geschichte sofort als Theaterstück vorstellen kann.

© Perlentaucher Medien GmbH