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Wien, im Jahr des Herrn 1753. Ein junger Bursche aus der Provinz tritt als Lehrling in die Dienste des Uhrmachers Servasius Weisz. Er ist überaus begabt, aber seit der Kindheit ein Sonderling. All sein Streben zielt darauf ab, Welt und Leben zu fassen und neu zu erschaffen nach den Gesetzen der Mechanik. Als er sich in die Grafentochter Amalia verliebt, kommt es zu einer furchtbaren Tragödie, die ihn zur Flucht aus Wien zwingt. Er tritt in das Heer des preußischen Königs ein und zieht unter neuem Namen als Jacob Kainer in den Krieg. Im Lazarett macht er die Bekanntschaft eines geheimnisvollen…mehr

Produktbeschreibung
Wien, im Jahr des Herrn 1753. Ein junger Bursche aus der Provinz tritt als Lehrling in die Dienste des Uhrmachers Servasius Weisz. Er ist überaus begabt, aber seit der Kindheit ein Sonderling. All sein Streben zielt darauf ab, Welt und Leben zu fassen und neu zu erschaffen nach den Gesetzen der Mechanik. Als er sich in die Grafentochter Amalia verliebt, kommt es zu einer furchtbaren Tragödie, die ihn zur Flucht aus Wien zwingt. Er tritt in das Heer des preußischen Königs ein und zieht unter neuem Namen als Jacob Kainer in den Krieg. Im Lazarett macht er die Bekanntschaft eines geheimnisvollen Marquis, der beeindruckt ist von seinen handwerklichen Fähigkeiten. Der Marquis nimmt Jacob mit nach Paris, wo er ihm im Kampf gegen seine fortschreitende Krankheit beistehen soll. Gemeinsam suchen sie in den Schriften der Gelehrten und mit den Mitteln des Experiments nach der Triebfeder des menschlichen Leibes. Doch als ihre wissenschaftlichen Anstrengungen keinen Sieg über die Vergänglichkeit bringen, verschreibt sich der Marquis dunkleren Künsten - und das Schicksal nimmt seinen unerbittlichen Lauf.
Autorenporträt
Thomas Willmann, geboren 1969 in München, studierte Musikwissenschaft. Er arbeitet als freier Kulturjournalist u. a. für den Münchner Merkur. 2010 erschien sein Debütroman »Das finstere Tal«, der sich zu einem Bestseller entwickelte und erfolgreich verfilmt wurde.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensent Rainer Moritz wird vom "erzählerischen Rausch", den dieses Buch des Journalisten Thomas Willmann entwickelt, mitgerissen: ein grandioses Buch, frohlockt er, und dabei ganz eigensinnig. Der Protagonist beichtet den Ratten in seiner Gefängniszelle im Prolog der Handlung, dass er ein Mörder ist, erzählt Moritz. In der Folge erfahren die Leser seine Geschichte, die im Jahr 1740 in Österreich beginnt und verfolgen den technikbegeisterten Ich-Erzähler durch seine Kindheit und seine Lehre bei einem Uhrenmacher, durch den siebenjährigen Krieg, in das Schloss des titelgebenden Marquis. Spätestens hier erkennt der Kritiker nicht nur die Aktualität der Geschichte, sondern auch schauerromantische Einflüsse von E.T.A. Hoffmann und Edgar Allan Poe: Denn der Marquis hat es sich zur Aufgabe gemacht unsterbliche "Automatenmenschen" zu erschaffen. Dazu kuriose Figuren und erzählerische Originalität - der Rezensent ist rundum zufrieden.

© Perlentaucher Medien GmbH