Noch heute werden unsere Vorstellungen von einer schönen Landschaft durch das Bild einer idealen Natur bestimmt, das die Englischen Gärten des achtzehnten Jahrhunderts entwarfen.Hans von Trothas Reise in die Geschichte des Englischen Gartens führt in zwölf der bedeutensten, originellsten und schönsten Parks Großbritanniens, die man alle noch heute besuchen kann. Unterwegs erfahren wir, wie die neue Gartenkunst aus dem Geist politischer Opposition entstand und was es mit den nachgebauten griechischen Tempeln und gotischen Ruinen auf sich hat.Das Vorwort gibt einen historischen Abriss der Anfänge des Englischen Gartens, der Anhang einen Überblick über die wichtigsten Nachfolgegärten in Deutschland.Ob zuhause auf dem Sofa oder auf einer englischen Parkbank: eine Englandkarte, Stiche und Gartenpläne helfen nicht nur der Orientierung, sondern auch der Phantasie.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.06.1999Europa
"Der Englische Garten. Eine Reise durch seine Geschichte" von Hans von Trotha. Erschienen als Band 81 der Reihe "Salto". Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1999. 141 Seiten, Gebunden, 26,80 Mark. ISBN 3-8031-1180-3.
Seitdem der Mensch das Paradies verloren hat, ist er darum bemüht, es zurückzuholen, wiederzuerobern - nachzuschaffen wenigstens. Das ist die schlüssigste Erklärung für unsere Neigung zu Gärten. Die Bilder, die dem Urbild nahekommen sollten, waren dabei so verschieden wie die Zeiten: Nach dem zentralperspektivisch geordneten Fassonschnitt allen Grüns im Absolutismus kam aus dem England der "Glorious Revolution" ein neues Paradigma: der Englische Garten als Steigerungsform von Natur und Natürlichkeit, kunstvoll ersonnen und verfertigt mit den Mitteln verborgener Kunstfertigkeit. Die überaus kenntnisreiche, auch dem Laien plausible und nur zuweilen etwas trockene Darstellung von Trothas bietet eine doppelt exemplarische "Garden Tour", wie sie in England nach wie vor so populär ist: Kapitel für Kapitel und Garten nach Garten entfaltet das schmucke Bändchen den Kunstreichtum der Landschaftsgärtner und stellt neben besuchenswerten Gärten auch die verwendete Gestaltung vor: den künstlichen See, die klassische Ruine, die "Serpentine Walks" und die verborgenen Begrenzungsgräben, die sogenannten "Hahas". Als Dreingabe gibt es eine Liste einiger "Englischer" Gärten in Deutschland - bis hin zum Park der Insel Hombroich in der Erftmündung bei Neuss, einem Werk der allerjüngsten Zeit. (mbe)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Der Englische Garten. Eine Reise durch seine Geschichte" von Hans von Trotha. Erschienen als Band 81 der Reihe "Salto". Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1999. 141 Seiten, Gebunden, 26,80 Mark. ISBN 3-8031-1180-3.
Seitdem der Mensch das Paradies verloren hat, ist er darum bemüht, es zurückzuholen, wiederzuerobern - nachzuschaffen wenigstens. Das ist die schlüssigste Erklärung für unsere Neigung zu Gärten. Die Bilder, die dem Urbild nahekommen sollten, waren dabei so verschieden wie die Zeiten: Nach dem zentralperspektivisch geordneten Fassonschnitt allen Grüns im Absolutismus kam aus dem England der "Glorious Revolution" ein neues Paradigma: der Englische Garten als Steigerungsform von Natur und Natürlichkeit, kunstvoll ersonnen und verfertigt mit den Mitteln verborgener Kunstfertigkeit. Die überaus kenntnisreiche, auch dem Laien plausible und nur zuweilen etwas trockene Darstellung von Trothas bietet eine doppelt exemplarische "Garden Tour", wie sie in England nach wie vor so populär ist: Kapitel für Kapitel und Garten nach Garten entfaltet das schmucke Bändchen den Kunstreichtum der Landschaftsgärtner und stellt neben besuchenswerten Gärten auch die verwendete Gestaltung vor: den künstlichen See, die klassische Ruine, die "Serpentine Walks" und die verborgenen Begrenzungsgräben, die sogenannten "Hahas". Als Dreingabe gibt es eine Liste einiger "Englischer" Gärten in Deutschland - bis hin zum Park der Insel Hombroich in der Erftmündung bei Neuss, einem Werk der allerjüngsten Zeit. (mbe)
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