Om Sokdae, Klassensprecher in der fünften Klasse einer kleinstädtischen Grundschule, tyrannisiert die Kinder mit eiserner Faust. Er ist ein durchtriebener Kerl, der seine Kameraden zu willenloser Unterwerfung zwingt und sie zu kriecherischen Duckmäusern degradiert. Er schlägt sie, nimmt ihnen Geld weg, nutzt sie aus, verkauft Vergünstigungen und läßt sich wie ein König behandeln.
Ein neuer Schüler aus Seoul nimmt den Kampf gegen Sokdaes Diktatur auf, wird aber in die völlige Isolation getrieben und muss sich schließlich geschlagen geben. Nach seiner Kapitulation entdeckt er jedoch eine neue Seite der korrupten Herrschaft und beginnt die Privilegien und die Teilhabe an der Macht zu genießen. Nachdem Skodae fort ist, beginnt eine lange Phase des Umbruchs, die schließlich in der Wiederherstellung demokratischer Verhältnisse mündet.
Ein neuer Schüler aus Seoul nimmt den Kampf gegen Sokdaes Diktatur auf, wird aber in die völlige Isolation getrieben und muss sich schließlich geschlagen geben. Nach seiner Kapitulation entdeckt er jedoch eine neue Seite der korrupten Herrschaft und beginnt die Privilegien und die Teilhabe an der Macht zu genießen. Nachdem Skodae fort ist, beginnt eine lange Phase des Umbruchs, die schließlich in der Wiederherstellung demokratischer Verhältnisse mündet.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Obschon Yi Munyols Roman gelegentlich die "Grenze zur plakativen Parabel" überschreite, erkennt unser Rezensent Ludger Lütkehaus in diesem "asiatischen Pendant" zu Robert Musils kakanischem Kadettenroman "Die Verwirrungen des Zöglings Törless" ein "passagenweise atemberaubendes Psychogramm" der "diktatorisch regierten 'Klassen'-Gesellschaft". Erzählt wird die Geschichte des Han Pyongtae, der als 12-Jähriger in eine Provinzschule versetzt wird und sich in der neuen Klasse dem tyrannischen System des Klassensprechers Om Sokdae zu unterwerfen hat. Hans anfänglicher Widerstand wird gebrochen oder vielmehr aufgeweicht: Lütkehaus sieht Han dem "zynischen Charme" Oms nicht gewachsen. Später kommt es zur Entmachtung Oms und der "demokratischen Wendung", die den Schülern von der etablierten Autorität des Lehrers mit dem Rohrstock eingebläut wird: "Die Paradoxie der ? aufgenötigten Demokratisierung könnte nicht drastischer geschildert werden", versichert unser Rezensent. Das "Nachspiel des Romans" zur Zeit der koreanischen Wirtschaftswunders halte schließlich mit "böser Ironie" ein offenes Ende bereit. "Die unaufgelösten inneren Spannungen, die gebliebenen autoritären Strukturen hinter der Fassade der Demokratisierung sind schwerlich prägnanter darzustellen", staunt unser beeindruckter Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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