Der Erbhof Thedinghausen wurde ab 1619 im Auftrag des evangelischen Bremer Erzbischofs Johann Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf für dessen Geliebte Gertrud von Hermeling-Heimbruch in den Formen der Weserrenaissance erbaut. Er ist ein Juwel adeliger Baukultur und veranschaulicht den europäischen Bautyp des frühneuzeitlichen Lustschlosses. Wie in kaum einem anderen Schloss der Weserrenaissance vermittelt der rekonstruierte Festsaal heute wieder einen funktionstypischen Eindruck vom ursprünglichen Zustand des Bauwerks. Aus Anlass des 400-jährigen Jubiläums referierten am 11. und 12. Mai 2022 im Erbhof Thedinghausen Fachleute aus der Denkmalpflege, aus Museen, Archiven und Universitäten über die Geschichte des Erbhofs und über kunst-, kultur- und wirtschaftsgeschichtliche Aspekte der Renaissance im Weserraum. Der vorliegende Band vereint die Ergebnisse des Symposiums, das vom Förderkreis Erbhof zu Thedinghausen e.V. in Kooperation mit dem Weserrenaissance-Museum Schloss Brake veranstaltet wurde.