Thomas Manns Roman »Der Erwählte« in der »Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe«: Separater Textband im Schuber.
»Der Erwählte« ist Thomas Manns meisterhafte Neuerzählung der mittelalterlichen Gregorius-Legende. Durch einen doppelten Inzest schuldig geworden, bleibt Gregorius nur der Ausweg der Buße: Siebzehn Jahre verbringt er angekettet auf einem Stein in einem See, bis er schließlich befreit und in Rom zum Papst erhoben wird.
Der Roman wurde von den Herausgebern Heinrich Detering und Maren Ermisch für dieses Ausgabe textkritisch durchgesehen.
»Der Erwählte« ist Thomas Manns meisterhafte Neuerzählung der mittelalterlichen Gregorius-Legende. Durch einen doppelten Inzest schuldig geworden, bleibt Gregorius nur der Ausweg der Buße: Siebzehn Jahre verbringt er angekettet auf einem Stein in einem See, bis er schließlich befreit und in Rom zum Papst erhoben wird.
Der Roman wurde von den Herausgebern Heinrich Detering und Maren Ermisch für dieses Ausgabe textkritisch durchgesehen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Edo Reents, selbst Verfasser von Schriften über Thomas Mann, schaut ganz genau auf die Große kommentierte Frankfurter Ausgabe, der nun Band 11 mit Manns letzten Roman "Der Erwählte" und einem Kommentar von Heinrich Detering und Maren Ermisch hinzugefügt wurde. Und im Wesentlichen ist Reents zufrieden mit der Arbeit der beiden Germanisten: Die Rezeptionsgeschichte des Romans, den Hass in Deutschland und die Würdigung im Ausland beleuchten die Herausgeber umfassend, mit Blick auf zahlreiche Kritiken, auch jene die 1950 in der FAZ erschien, wie Reents beschämt feststellt: Damals bezeichnete der Literaturkritiker Gerhard Nebel Mann als "Exponent einer bis zur Dummheit gehenden Abneigung gegen Deutschland". Vorbildlich auch, wie Detering und Ermisch Entstehungsgeschichte und Quellenlage recherchieren und Mann bisweilen ein "niederes Abschreiben" nachweisen, meint der Kritiker. Ein paar Details, etwa zu Manns Übertragungen aus dem Mittelhochdeutschen, übersehen die Herausgeber, aber das kann der Rezensent verzeihen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Thomas Mann erweist sich als gesellschaftskritische Stimme [...] Die Mechanismen von Angst, Wunderglaube, Propaganda und Gruppenhysterie wirken heute wie eh und je. Süddeutsche Zeitung 20220730