Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Politik - Geschichte der politischen Systeme, Note: 1,0, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Auch wenn die RAF sich selbst in die Nachfolge der APO stellt, ist es möglich, dass die Gruppe sich unabhängig von der Bewegung selbstständig radikalisierte und in diesem Prozess einen wesentlichen Blick für die Ursprünge ihres Handelns verloren hat. Demgegenüber steht die These Langguths, dass die 68er-Bewegung der RAF kausal vorausgeht. Inwiefern der Extremismus der Gründungsgeneration der RAF im Widerspruch zu dominanten Überzeugungen der antiautoritären Bewegung steht, ist Gegenstand dieser Arbeit. Im Zentrum der Analyse stehen der Gewalt- und Revolutionsbegriff Rudi Dutschkes und dessen Adaption bzw. Neuinterpretation durch die RAF. Um die Forschungsfrage zu beantworten, soll zunächst geklärt werden, ob der Extremismus der RAF bereits hinreichend ist, um in einen Widerspruch zur APO zu geraten. Es wird die These vertreten, dass sich auch in den Positionen Dutschkes extremistische Elemente finden, was eine tiefere Untersuchung der jeweiligen Haltungen erforderlich macht. Entlang der Analyse sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet werden, die einen Kausalzusammenhang zwischen beiden Phänomenen entweder verifizieren oder verneinen können. Zunächst muss Klarheit darüber erlangt werden, was damit gemeint ist, wenn von Extremismus die Rede ist. In dieser Arbeit wird sich im Wesentlichen der Begriffsverständnisse von Jesse und Pfahl-Traughber bedient, die in Kapitel 2 dargestellt werden. Im dritten Kapitel sollen zunächst in 3.1 die Positionen Dutschkes Raum finden, wobei gesondert auf sein Verständnis von Gewalt eingegangen wird. Das Kapitel endet mit einer Einschätzung zum extremistischen Gehalt seiner Überzeugungen. 3.2 widmet sich zunächst den Legitimationsmustern der RAF, wobei primär auf den Teil der Gruppe um Ensslin, Baader und Meinhof eingegangen wird. Die Ausführungen Horst Mahlers werden hierbei übergangen, da sich von diesen seitens der RAF offiziell distanziert wurde. Da sich zeigt, dass Dutschke und die RAF in wesentlichen Punkten ein ähnliches Weltbild teilen, bzw. die Gesellschaftsanalyse der Neuen Linken durch die RAF stellenweise nur graduell verändert wurde, wird auf entsprechende Zusammenhänge an gleicher Stelle aufmerksam gemacht. Eine Bilanz aus den genannten Punkten soll am Ende des Kapitels gezogen und die Forschungsfrage, wenn möglich, beantwortet werden. Das Fazit gilt an letzter Stelle der Reflexion des Arbeitsprozesses und den Schwierigkeiten, die sich aus der Analyse ergeben haben.
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