Mit Der Falke von Aryn legt Richard Schwartz ein für sich stehenden Fantasy-Roman außerhalb seines Aksir/Götterkriege-Universums vor und es zeigt sich, dass Schwartz auch über Askir hinaus gute Fantasy schreiben kann. Zwar gibt es in der Stadt Aryn neben Magie auch Schusswaffen, doch das tut der
Atmosphäre keinen Abbruch, denn es ist zwar definitiv ein Fantasy-Roman doch Magie spielt hier auch…mehrMit Der Falke von Aryn legt Richard Schwartz ein für sich stehenden Fantasy-Roman außerhalb seines Aksir/Götterkriege-Universums vor und es zeigt sich, dass Schwartz auch über Askir hinaus gute Fantasy schreiben kann. Zwar gibt es in der Stadt Aryn neben Magie auch Schusswaffen, doch das tut der Atmosphäre keinen Abbruch, denn es ist zwar definitiv ein Fantasy-Roman doch Magie spielt hier auch keine übergeordnete Rolle, wenn es sie auch in verschiedene Formen bei ausgewählten Menschen gibt. Stattdessen enthält das Buch eine gesunde Mischung aus Magie, Politik, Intrige, Religion und zwischenmenschlichen Beziehungen, das hervorragend vor allem durch seine Hauptcharaktere wirkt. Die wichtigste Person ist eindeutig Lorentha, ein hoher Offizier der Garde, die ursprünglich in die Stadt kam, um den lang zurückliegenden Mord an ihrer Mutter aufzuklären und nun mit Hilfe Lord Raphanales, seines Zeichens Hüter und damit magiekundig, den Diebstahl des Falken aufzuklären. Es kommt wie es kommen musste: Lorentha entdeckt viel von ihrer Vergangenheit und enthüllt Dinge, die seitens ihrers Auftraggebers nicht geplant waren. So entsteht enorm viel Spannung, da die Hintergünde der Stadt Aryn und die Gegebenheiten in der Vergangenheit erst nach und nach aufgedeckt werden. Schwartz’ Schreibstil schafft es, eine Balance zwischen atmosphärenaufbauender Ausführlichkeit und Charakterentwicklung und spannend geschilderter Handlung zu finden, so dass die Seiten dahin fliegen. Die Hauptcharaktere sind zudem äußerst sympathisch, da sie nicht der in Aryn herrschenden Norm entsprechen, sondern jeder für sich sein eigenes Leben lebt und nicht nach den vorgegebenen Konventionen, obwohl beide Charaktere von Adel sind. Zudem war ich mir anfangs nicht sicher, wer nun wirklich auf welcher Seite steht, was zusätzlich die Spannung förderte. Im Zusammenspiel mit den Nebencharakteren ist so eine Truppe zusammen gewachsen, die mir beim Lesen wirklich Freude bereitet hat und mich es schon fast bedauern lässt, dass dieses Buch ein Einzelroman ist ohne (bisher?) geplanter Fortsetzung. Aber es ist doch immer so: Liest man eine Serie wünscht man sich zur Abwechslung mal ein abgeschlossenes Buch – liest man ein abgeschlossenes Buch, dass einem sehr gut gefällt, wünscht man sich, dass es doch eine Serie wäre. So ist es auch hier. Doch ich schätze, wäre es von Beginn an als Serie geplant, wäre noch mehr Raum gewesen um die Hintergründe zu erläutern, so hatte ich ein paar mal beim Lesen ein großes Fragezeichen über dem Kopf schweben, als ich die Zusammenhänge und Unterschiede der einzelnen magischen Orden und deren Fähigkeiten, nicht wirklich verstand. Auch gibt es eine kleine Karte, doch die Orte, die in der Geschichte vorkamen, waren leider nicht verzeichnet. Doch solche Kleinigkeiten, stören den Lesespass bei diesem Buch nur sehr gering bis gar nicht.
Fazit: Der Falke von Aryn ist ein spannender einzelner Fantasyroman, der durch die sympathischen Charaktere und die verzwickte Geschichte besticht, in der nach und nach mehr Details aus Lorenthas Leben und der Geschichte Aryns aufgeklärt werden. In diesem Buch wird eine Vielzahl an Elementen wie Politik, Intrige, Magie doch auch Liebe und Freundschaft in einer ausgeglichenen Form thematisiert, so dass für jeden etwas dabei ist!