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"Eine Lehrmeinung zuviel": mit diesem Fußtritt wurde Hans Mayer 1963 aus der DDR hinausgeworfen. Vorausgegangen waren sieben Jahre fortgesetzter öffentlicher Angriffe und nahezu lückenloser Überwachung durch SED und MfS. Die mehr als 260 Dokumente der "Akte Mayer" - darunter die Protokolle der von der Stasi abgehörten Gespräche mit Ernst Bloch - zeichnen ein genaues Bild der Hintergründe, Mechanismen und Zusammenhänge der "ideologischen Offensive", ihrer sichtbaren Akteure und geheimen Strippenzieher.

Produktbeschreibung
"Eine Lehrmeinung zuviel": mit diesem Fußtritt wurde Hans Mayer 1963 aus der DDR hinausgeworfen. Vorausgegangen waren sieben Jahre fortgesetzter öffentlicher Angriffe und nahezu lückenloser Überwachung durch SED und MfS. Die mehr als 260 Dokumente der "Akte Mayer" - darunter die Protokolle der von der Stasi abgehörten Gespräche mit Ernst Bloch - zeichnen ein genaues Bild der Hintergründe, Mechanismen und Zusammenhänge der "ideologischen Offensive", ihrer sichtbaren Akteure und geheimen Strippenzieher.
Autorenporträt
Der Herausgeber Dr. Mark Lehmstedt ist Buchhistoriker, Vorsitzender des Leipziger Arbeitskreises zur Geschichte des Buchwesens, Mitglied der Historischen Kommission des Börsenvereins, Vorstandsmitglied der Society for the History of Authorship, Reading and Publishing; Herausgeber des "Leipziger Jahrbuchs zur Buchgeschichte" und Autor zahlreicher buchwissenschaftlicher Publikationen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Wer sich wirklich mit der Person Hans Mayer auseinandersetzen wolle, habe jetzt auf den über 500 Seiten, die Dokumente unterschiedlichster Art versammeln, erneut Gelegenheit und lege sich am besten auch gleich den im letzten Jahr erschienen Briefband mit dazu, so Erich Loest. In den Jahren 1956-1963 lehrte der ostdeutsche Literaturwissenschaftler Hans Mayer an der Leipziger Universität. Anhand des hier vorgelegten Materials und in der Zusammenschau mit den Briefen lasse sich aufs genaueste studieren, welchen staatlichen Repressalien Mayer und Ernst Bloch ausgesetzt gewesen seien (verwanzte Wohnungen, Bespitzelung im engsten Arbeitsumfeld, Anfeindungen durch die Parteispitze). Ebenso zeigen die Dokumente Mayers Weg zwischen Kompromiss und Widerstand, resümiert Loest. Im Laufe der Jahre sei die Frage, ob es möglich sei, in der DDR zu bleiben und zu lehren immer schwieriger geworden, auch weil eine neue Generation an die Universitäten strömte und diese selbst eine radikale ideologische Neuausrichtung erfuhren. Nach seinem erzwungenen Fortgang 1963 wurde die Bibliothek mit 5000 Büchern an die Humboldt-Universität übergeben und der "Fall Mayer" war für die DDR erledigt. "Ein spezielles Buch, aber ein erhellendes Buch - in diesen Tagen in Leipzig und anderswo", schließt der Rezensent.

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