Das Phänomen der Auflösung des römischen Imperiums und des Untergangs der antiken Kultur während der Völkerwanderung hat immer wieder Historiker, Theologen und Philosophen beschäftigt, ohne daß sich bisher eine allgemein anerkannte Erklärung dafür gefunden hätte. Das inzwischen zum Standardwerk zu diesem Thema gewordene - für die Neuauflage aktualisierte und erweiterte - Buch Alexander Demandts bietet eine umfassende Geschichte des Problems. Der Autor prüft darin die Leistungsfähigkeit historischer Deutungen und regt zugleich zum Nachdenken darüber an, in wieweit sich Parallelen zwischen dem Schicksal Roms und heutigen Erscheinungen von Verfall und Umbruch finden lassen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Dass Alexander Demandt sein Werk von 1984 mit dieser Ausgabe noch einmal auf den neuesten Forschungsstand gebracht hat, verdient laut Burkhard Müller Respekt. Allerdings hätte sich Müller eine Volksausgabe des voluminösen Buches gewünscht. Das dreimalige (nach Epochen, Typen sowie unter dem Aspekt "Der Fall Roms als Problem") Durchackern von Quellen und Deutungen scheint Müller dann doch ein bisschen überambitioniert, zumal der Autor sich noch der voreingenommensten Interpretationen seiner Zunft mit "Engelsgeduld" annimmt. Da schlägt die umfassende Belehrung und die Bewunderung für eine derartige Leistung beim Leser schnell in Ermüdung um, lässt Müller wissen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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