Am 22. Mai 1850 verübte der ehemalige Unteroffizier Maximilian Joseph Sefeloge ein Attentat auf den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. Eine solch "unerhörte Tat" erregte großes Aufsehen, zumal vor dem Hintergrund der noch immer präsenten Ereignisse der Revolution von 1848/49. Doch schon bald kristallisierte sich heraus, daß der Anschlag nicht politisch motiviert war, sondern den Wahnideen des psychisch kranken Attentäters entsprang. Folgerichtig führten die polizeilichen und juristischen Ermittlungen zu einer Koppelung an medizinische Überlegungen. Der politische Fall Sefeloge weitete sich zu einer Krankengeschichte aus, die zeitgenössische psychiatrische und juristische Konzepte miteinander verknüpfte. Hier setzt die vorliegende Untersuchung an. Anhand der mikrohistorisch konzentrierten Perspektive des Einzelfalles werden Trends und Tendenzen der Entwicklung der Gesamtdisziplin Forensische Psychiatrie widergespiegelt.
Die Arbeit stellt somit einen Beitrag zur Geschichte der forensischen Psychiatrie und deren Etablierung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dar.
Die Arbeit stellt somit einen Beitrag zur Geschichte der forensischen Psychiatrie und deren Etablierung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dar.