Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität des Saarlandes (FR Germanistik), Veranstaltung: Proseminar Familie in der Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Ausarbeitung legt ihren Schwerpunkt auf die Untersuchung der Darstellung des literarischen Familienvaters, genauer: ob diese Rolle auf einem alteingesessenen, durch gesellschaftlich-soziologische Voreinstellungen beruhenden System aufbaut und dieses vervollständigt bzw. fortführt oder ob jenem System eine Entsagung ausgesprochen und der Versuch, einen emanzipatorischen Entwurf eines literarischen Vaters zu gestalten, unternommen wird.Man kann an dieser Stelle aus einem bestimmten Grund nur von einem Versuch sprechen: Die feministische Literaturwissenschaft sowie auch die literarischen Gender Studies sind erst im späten 20. Jh. im Diskurs aufgenommen wurden. Außerwissenschaftliche feministische Tendenzen gab es zwar schon 100 Jahre zuvor, jedoch wurden diesen keine Plattform geboten, wie es 1970/1980 möglich war. Die zu besprechenden Werke sind jedoch entweder vor den ersten öffentlichen Feminismus-Ansätzen, also vor ca. 1870, oder während dieses Aufkommens geschrieben worden. Somit war die Gesellschaft noch keine transparente, wie sie heute oder auch schon zu Teilen 1970 es war - vor allem nicht gegenüber Denkweisen, die eine patriarchalische Struktur in Frage stellen würden.Als repräsentatives Werk für die Empfindsamkeit wird Miß Sara Sampson von G. E. Lessing, als repräsentatives Werk für den Naturalismus wird Holz' und Schlafs "Die Familie Selicke" unter folgenden Aspekten analysiert: die Inszenierung des Familienvaters vor dem Hintergrund historisch-familialer & epochal-literarischer Aspekte und ein numerischer Vergleich: Dominanz oder Subordination der Vater-Figur im Vergleich zur Mutter-Figur mit der Frage "Wer stirbt?" und der Frage nach der poetischen Gerechtigkeit.
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