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In der Betrachtung zweier bedeutsamer sozialer Wandlungsprozesse des 20. Jahrhunderts - der Geburtenentwicklung und der Veränderung der geschlechtsspezifischen Bildungspartizipation - fällt ein diametral scheinender Zusammenhang auf: bei sinkender gesamtgesellschaftlicher Fertilität steigt das Qualifizierungsniveau der weiblichen Genusgruppe. Quantitative Datenanalysen zeigen zudem einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem individuell erreichten Bildungsniveau und der sozialen Fruchtbarkeit von Frauen auf. Angesichts dieser Phänomene entwickelt die Autorin einen Theorieansatz, der zur…mehr

Produktbeschreibung
In der Betrachtung zweier bedeutsamer sozialer Wandlungsprozesse des 20. Jahrhunderts - der Geburtenentwicklung und der Veränderung der geschlechtsspezifischen Bildungspartizipation - fällt ein diametral scheinender Zusammenhang auf: bei sinkender gesamtgesellschaftlicher Fertilität steigt das Qualifizierungsniveau der weiblichen Genusgruppe. Quantitative Datenanalysen zeigen zudem einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem individuell erreichten Bildungsniveau und der sozialen Fruchtbarkeit von Frauen auf. Angesichts dieser Phänomene entwickelt die Autorin einen Theorieansatz, der zur Erklärung der Geburtenentwicklung in Deutschland seit 1900 heran gezogen werden kann. Eine hierfür erarbeitete Heuristik stellt die beiden untersuchten Faktoren im Rahmen eines mehrebenentheoretischen Konzepts in einen Zusammenhang, der sowohl dem Veränderungsprozess als auch dem Qualitätsniveau Rechnung trägt. Hiernach wirkt das Bildungssystem als Kontrollinstanz für die zwischen den beiden Genusgruppen aufgestellte Lösung des Ordnungsproblems von Produktion und Reproduktion - eine Problemlösung, die sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts als nicht sehr effizient erwiesen hat!
Autorenporträt
Reichert, Annett§Annett Reichert, Dipl. Soz.: Studium der Soziologie an der Universität Leipzig. Koordinatorin des Netzwerkes für präventives Kindeswohl "Willkommen - Bündnis für Kinder", JuCo Soziale Arbeit gGmbH.