In unserer Zeit des raschen Zugriffs auf Informationen und nützliches Wissen mag es unvorstellbar scheinen, dass noch vor wenigen Jahrhunderten kaum jemand in Europa lesen konnte. Bücher waren kostbarer Besitz klösterlicher Bibliotheken, Lesen ein Privileg der Mönche. Die Menschen konnten damals, als es Gedrucktes noch nicht gab, nur auf Erzähltes zurückgreifen - die einzige Möglichkeit für sie, Neuigkeiten aus aller Welt zu erfahren und natürlich auch Sensationen, denn Neugier gab es auch damals schon.Schon im 16. Jahrhundert hatten Berliner Bürger Sagen in ihre Chroniken aufgenommen. Der Großteil von ihnen wurde aller-dings erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgezeichnet, angeregt durch die umfangreiche Arbeit der Brüder Grimm. So ließen sich vor allem Adalbert Kuhn und Wilhelm Schwartz erzählen, was die Vorfahren in der Mark überliefert hatten. Auch Theodor Fontane hat während seiner Wanderungen so manches Interessante aus der Historie der Region entdeckt und aufgeschrieben. Auf diese Weise entstand eine umfangreiche Sagensammlung, die vielen anderen Anregung gab, sich selbst mit der erzählten Geschichte Berlins und Brandenburgs zu beschäftigen.Schüler der Evangelischen Schule Köpenick - Gymnasium haben unter Anleitung von Adda Geiling und ihren Kollegen des Fachbereiches Kunst zahlreiche Linolschnitte speziell für diese Ausgabe geschaffen.