»Möglicherweise musst du dich mit dem Gedanken anfreunden, dass du weniger beängstigend bist, als du glaubst«, sagte sie.Da lachte er. »Aber du bist genauso beängstigend, wie ich gedacht habe. Wie ich gehofft habe. Und noch schöner.«Ein Mädchen, das einen Pfad in den Bergen erklimmt. Eine dunkle Leidenschaft. Und ein Fluch ...Im Gepäck ihres Onkels entdecken Ana und ihre Schwester Luca drei Särge. Und zwei Leichen. Doch der dritte Sarg ist leer ... Und dann verschwindet Luca. Ihre Spur führt Ana in das Sturmland, Land der Magie, Land, das nicht gezähmt werden kann. Ana ist entschlossen, Luca zu finden, doch in den Wäldern lauern dunkle Kreaturen und in den Tiefen der Unterwelt erwacht ein uraltes Geschöpf zum Leben. Ihre gefahrvolle Reise führt sie bis ins kalte Herz der Finsternis. Und am Ende ihres Weges wartet ein furchtbarer Verrat ...___Mit angehaltenem Atem ließ ich den Blick durch die Kammer wandern. An der Stirnseite des Raumes stand ein schiefer Holztisch, übersät mit Bücherstapeln und Papier. Davor stand ein Stuhl, halb zur Seite gezogen.Auf dem staubigen Fußboden in der Mitte des Raumes lagen drei große Holzkisten.Ein Schauer durchlief mich.Särge.Es waren drei Särge, an denen schwere Vorhängeschlösser angebracht waren.»Das ist interessant«, murmelte Luca.Sie ließ sich vor einem der Särge auf die Knie sinken und bedeutete mir, näherzukommen. »Spürst du das?«, fragte sie. Mit zusammengezogenen Augenbrauen starrte sie auf das im Kerzenschein glänzende Holz.Das Herz schlug mir bis zum Hals. »Was meinst du?«Ohne zu antworten, machte sie sich an dem Vorhängeschloss zu schaffen. Es dauerte eine Weile, und sie fluchte, bevor sie es noch einmal versuchte - ganz langsam und vorsichtig, um den Mechanismus nicht zu beschädigen. Besser, wir hinterließen keine Beweise für unser Hiersein.Ich wartete, angespannt bis in die Fußspitzen, eine Sekunde, zwei, drei.Dreißig.Sechzig.Dann, endlich, klickte es und das Vorhängeschloss fiel klirrend zu Boden.Luca öffnete den Sarg.Der Schein der Kerze fiel auf den leblosen Körper eines Mannes. Sein Gesicht war ebenmäßig, dunkel, mit einem sanften Ausdruck. Er trug eine Uniform, schmutzig, verblichen und an mehreren Stellen gerissen.Ich stieß die Luft durch die Zähne aus. Er war schön. Und er war tot.