Frankfurter Geschichte in Gräbern – super gemacht!
Das Wetter wird wieder besser und alle strömen nach draußen. Wieso nicht mal über den Frankfurter Hauptfriedhof spazieren und sich umschauen? Gute Idee! Dabei ist es auch praktisch zu wissen wo die Gräber sind und vor allem wer alles die Ehre
hat, hier die letzte Ruhestätte gefunden zu haben und wie diese Herren und Damen mit der Geschichte…mehrFrankfurter Geschichte in Gräbern – super gemacht!
Das Wetter wird wieder besser und alle strömen nach draußen. Wieso nicht mal über den Frankfurter Hauptfriedhof spazieren und sich umschauen? Gute Idee! Dabei ist es auch praktisch zu wissen wo die Gräber sind und vor allem wer alles die Ehre hat, hier die letzte Ruhestätte gefunden zu haben und wie diese Herren und Damen mit der Geschichte Frankfurts zusammenhängen.
Ich habe ein Sachbuch entdeckt, dass dabei ungemein weiterhelfen kann! Aber nicht nur als Spazierbegleitung kann es eine spannende Lektüre sein, denn dieses Buch erzählt so viel Frankfurter Geschichte anhand der Gräber, dass es auch ohne Gang spannend sein kann. Aber kleine Vorwarnung, wer dies hier gelesen hat, will anschließend definitiv über den Hauptfriedhof spazieren!
Wie der Untertitel andeutet: 200 Jahre (Frankfurter) Stadtgeschichte in Biografien. Da ich seit über 10 Jahren in Frankfurt lebe, aber nicht ursprünglich aus der Region komme, hatte ich sehr sehr viele Aha-Momente beim Lesen. Seien es Namen, die mir durch Straßennamen oder Haltestellen - wie Varrentrapp – schon geläufig waren, ich aber nie wusste, wer sich hinter den Namen verbirgt.
Natürlich ist das Buch nicht auf Vollständigkeit aus, aber erzählt reichlich viel Geschichte. Der Hauptfriedhof beherbergt auch einige literarische und philosophische Herren, die uns mit ihren Werken beglückten. Sei es der Arzt Heinrich Hoffmann, der uns den Struwwelpeter schenkte oder auch Vordenker wie Schopenhauer oder Adorno. Auch die Verlagsgröße Unseld wird portraitiert.
Toll an den verschiedenen Kapiteln über die einzelnen Personen ist die Vielfalt und Bedeutung der Stadt Frankfurt auch im bundesdeutschen historischen Kontext zu lesen.
Der einzige Wehrmutstropfen ist, dass leider nicht so viele Frauen portraitiert wurden. Aber auch hier der Zeit geschuldet, dass Frauen in der Menge nicht die Ämter inne hatten und ihr Schaffen und Gestalten so leben konnten wie es heute der Fall ist.
Das Buch enthält etliche farbliche Bilder von Gräbern, Personen und Orten, die zum Kontext passen. Und genialerweise am Ende Verzeichnisse nach Gewannen und Personen sowie Kartenmaterial damit die Gräber auch verortet werden können.
Fazit: Sollte jede/r Frankfurter/in und auch jede die im Begriff sind es zu werden, lesen!