Heinrich Heine war ein begnadeter Dichter, aber auch ein bissiger Spötter, selbst gegenüber der Religion. Sein Spott ist aber nicht Ausdruck von Bosheit, sondern von schmerzlichen Erfahrungen, persönlichen und politischen. Als bedeutender Denker, auch in theologischen Fragen, verstand er mit Sprachgewalt und seinem sprachschöpferischen Genie Menschen zu beeinflussen. Trotz seines an Gotteslästerung grenzenden Spottes war ein zutiefst religiöser Mensch, der religiöse Praxis verspottete, um die Religion zu retten.