Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als sich die moderne Geschichtswissenschaft zu konstituieren begann, waren die Verfasser historischer Romane genötigt, sich gegen die "zünftige Historiografie zu behaupten. Den Anfang machte der Schotte Walter Scott, dessen Werke sich sehr rasch im deutschen Kulturraum durchsetzten. Der bedeutendste seiner frühen Adepten ist zweifellos der aus Magdeburg gebürtige, seit 1798 in der Schweiz wohnhafte Heinrich Zschokke, einer der populärsten Autoren seiner Zeit; als Publizist, Politiker und Pädagoge gehört er zu den Gründervätern des Kantons Aargau.
Vom Untergang einer überlebten und dem mühevollen und blutigen Beginn einer neuen Epoche handelt Der Freihof von Aarau (Buchausgabe 1824). Schauplatz ist das Gebiet des heutigen Kantons Aargau auf dem Höhepunkt des Alten Zürichkrieges im Jahr 1444, als die Repräsentanten des alten einheimischen Adels, im Bündnis mit dem Haus Habsburg-Österreich, einen letzten Versuch unternahmen, ihre Macht zu behaupten. Genaue Lokalkenntnis und Sorgfalt bei der Schilderung historischer Begebenheiten vermitteln ein vielfältiges Bild dieser turbulenten Zeit. Gezielt setzt Zschokke aber auch Elemente des Abenteuerromans, der Schwarzen Romantik, der Rittergeschichte und der Schauerliteratur ein, um Spannung zu erzeugen. Sein eigentliches Anliegen ist indessen nationalpädagogisch. Die Erinnerung an eine Zeit der Verwirrungen ist zugleich verfremdender Blick auf die Gegenwart in der Absicht, restaurative Ansprüche auf den neuen Kanton abzuwehren und der liberalen Schweiz, wie sie sich wenige Jahre später zu bilden begann, ein Fundament zu schaffen.
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Vom Untergang einer überlebten und dem mühevollen und blutigen Beginn einer neuen Epoche handelt Der Freihof von Aarau (Buchausgabe 1824). Schauplatz ist das Gebiet des heutigen Kantons Aargau auf dem Höhepunkt des Alten Zürichkrieges im Jahr 1444, als die Repräsentanten des alten einheimischen Adels, im Bündnis mit dem Haus Habsburg-Österreich, einen letzten Versuch unternahmen, ihre Macht zu behaupten. Genaue Lokalkenntnis und Sorgfalt bei der Schilderung historischer Begebenheiten vermitteln ein vielfältiges Bild dieser turbulenten Zeit. Gezielt setzt Zschokke aber auch Elemente des Abenteuerromans, der Schwarzen Romantik, der Rittergeschichte und der Schauerliteratur ein, um Spannung zu erzeugen. Sein eigentliches Anliegen ist indessen nationalpädagogisch. Die Erinnerung an eine Zeit der Verwirrungen ist zugleich verfremdender Blick auf die Gegenwart in der Absicht, restaurative Ansprüche auf den neuen Kanton abzuwehren und der liberalen Schweiz, wie sie sich wenige Jahre später zu bilden begann, ein Fundament zu schaffen.
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