Weltweite Jagd nach der Bestie
Im so beschaulich-weitläufigen Englischen Garten in München wird erst eine und kurz darauf eine zweite Frau vergewaltigt und auf außergewöhnliche bestialische Weise ermordet. Wie von dem Gebiss eines Raubtieres gleich wurde den Frauen die Kehle aufgerissen und
Zeugenaussagen beschreiben ein merkwürdiges, gruseliges Fauchen gehört zu haben.
Die Ermittlungen von…mehrWeltweite Jagd nach der Bestie
Im so beschaulich-weitläufigen Englischen Garten in München wird erst eine und kurz darauf eine zweite Frau vergewaltigt und auf außergewöhnliche bestialische Weise ermordet. Wie von dem Gebiss eines Raubtieres gleich wurde den Frauen die Kehle aufgerissen und Zeugenaussagen beschreiben ein merkwürdiges, gruseliges Fauchen gehört zu haben.
Die Ermittlungen von Hauptkommissar Bauer und seiner Sonderkommission stocken, da zwar DNA-Spuren gefunden wurden, jedoch sich auch nach einer groß angelegten DNA-Sammlung in halb München keinerlei Hinweise auf mögliche Verdächtige ergeben. Als vergleichbare Morde in Schottland, auf Hawaii und in Boston geschehen, beginnt eine fieberhafte weltweite Jagd nach der „Bestie“.
Marcus C. Schulte von Drach ist offenbar ein profunder Rechercheur, was bisweilen allerdings fast schon Fachbuch-Reife erreicht und somit den Spannungsfluss etwas hemmt und die Geschichte unnötig in die Länge zieht. Manchmal wären etwas knappere Ausführungen ausreichend informativ und bereichernd gewesen.
Immer wieder flicht der Autor in den ohnehin spannenden und Atemraubenden Plot weitreichende und vertiefende Informationen über neurologische oder psychologische Bedingungen möglicher Verhaltensweisen des Täters ein, begründet mit biologischen Fakten oder Erkenntnissen des modernen „Profiling“ internationaler Strafverfolgungs-Arbeit seine Darstellungen von Tathergängen und polizeilicher Ermittlungsarbeit.
Die Protagonisten der Strafverfolgung gewinnen im Verlauf des detailfreudigen Verlaufs des Thrillers an Persönlichkeit, die verschiedenen Szenarien der Mordhintergründe und –abläufe sind vielschichtig. Erschwerend zeigt sich für die „Bestienjäger“, dass sie nicht nur einen psychopathischen, weltweit mordenden Serientäter suchen, sondern es offenbar mehrere nach gleichem Muster vorgehende Täter gibt.
„Der fremde Wille“ gehört zu den Spitzentiteln des Genres und dem Autor ist ein hervorragender, komplexer und dennoch ohne Anstrengung zu lesender, bis zu den letzten Zeilen faszinierender und pure Spannung haltender Thriller gelungen.
© 6/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.