Demokratien führen untereinander niemals Kriege. Das behauptet die Theorie des demokratischen Friedens. Demokratie als Garantin weltweiten Friedens - die Idee fasziniert. Wissenschaftlich allerdings ist diese Theorie umstritten. Richtig ist, daß es im 20. Jahrhundert in Europa unter Demokratien zu Kriegen nicht gekommen ist, fraglich ist jedoch, ob dies erklärt werden kann allein mit dem Friedenswillen der Bürger oder den kriegshemmenden Wirkungen gewaltenteiliger Institutionen. Eher ist der demokratische Friede als einmaliges, vor allem europäisch-nordamerikanisches Gesamtphänomen zu deuten und zurückzuführen auf ein Bündel verschiedener, letztlich historisch einzigartiger Ursachen. Deshalb bleibt ungewiß, ob demokratische Herrschaft verläßlich stets den Frieden gewährleisten wird.