Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,0, Universität Leipzig (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Die deutsche Vergangenheit zeigt uns, dass der Widerstand gegen den Staat seitens seiner BürgerInnen im Fall eines Machtmissbrauchs nicht nur legitim, sondern auch bei Zeiten notwendig ist. Für den frühen Widerstand gegen den Nationalsozialismus entschieden sich vergleichsweise wenig Deutsche. Viele verharrten in Starre angesichts des rasch wachsenden Terrors und der Unterdrückung, die die NationalsozialistInnen verbreiteten oder schauten weg. Aber ebenso viele, wenn nicht sogar mehr noch, zeigten Begeisterung für die Ideologie der NSDAP, wodurch der Aufstieg des Nationalsozialismus begünstigt wurde.Dennoch war der Widerstand, auch wenn er im Nachhinein betrachtet nicht den Tyrannensturz herbeiführen konnte, wichtig und kann nicht gänzlich als gescheitert betrachtet werden. Er ermöglichte es dem postnationalsozialistischen Deutschland, mit seiner Vergangenheit umzugehen und eben auf den Grundlagen dieses Widerstands eine Zukunft aufzubauen, in der die Gräueltaten des NS-Regimes verarbeiten werden konnten, um so eine freiheitliche und demokratische Grundordnung zu errichten. Was Widerstand ist und in welcher Form er sich zeigt, darüber diskutieren WissenschaftlerInnen umso mehr, je weiter regimekritisches Verhalten der damaligen Bevölkerung analysieren wird.Unter den frühesten Widerstand gegen Hitler ist der, aus der ArbeiterInnenbewegung zu zählen. Dieses zu Beginn große Milieu schaffte es jedoch nicht, den Nationalsozialismus schon in seiner Konsolidierungsphase zu stoppen, obwohl er wohl in dieser Zeit noch am anfälligsten war. Die beiden Hauptparteien der ArbeiterInnenbewegung KPD und SPD steckten in einem tiefen Konflikt untereinander fest, welchen sie anfänglich nicht überwinden konnten. Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Ziel, diesen Konflikt darzustellen, und der Frage nachzugehen, ob er der Grund für das Scheitern des Widerstands der ArbeiterInnenbewegung ist, oder ob es darüber hinaus noch weitere Gründe geben kann.Die Annahme dieser Arbeit ist, dass die Uneinigkeit zwischen beiden ArbeiterInnenparteien nur ein Teilgrund für das Scheitern der Bewegung in der Konsolidierungsphase der Macht des NS-Regimes ist und es daneben noch weitere Gründe, teilweise auch parteiintern, gab, die zu deren Zerschlagung durch den Nationalsozialismus führten. Dafür soll zunächst geklärt werden, was unter Widerstand zu verstehen ist, um im Anschluss die Entwicklung beider Parteien zu beleuchten und mögliche weitere Faktoren des Scheiterns darzustellen.
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