Die hochschwangere Historikerin Megan Buchanan erhält die Chance, an der Küste von Virginia das alte Herrenhaus sowie Spring Cottage der lebensbejahenden Besitzerin Lucy zu restaurieren und sich damit von dem Tod ihres Verlobten Scott abzulenken. Dabei weicht ihr Scotts bester Freund Rick nicht von
der Seite. Während der Renovierung stößt Megan auf uralte Briefe, die den Schriftverkehr zwischen…mehrDie hochschwangere Historikerin Megan Buchanan erhält die Chance, an der Küste von Virginia das alte Herrenhaus sowie Spring Cottage der lebensbejahenden Besitzerin Lucy zu restaurieren und sich damit von dem Tod ihres Verlobten Scott abzulenken. Dabei weicht ihr Scotts bester Freund Rick nicht von der Seite. Während der Renovierung stößt Megan auf uralte Briefe, die den Schriftverkehr zwischen zwei Schwestern offenbart. Megan ist neugierig und taucht mit den Zeilen in die Vergangenheit ein. Werden die Briefe Megan helfen, sich der Zukunft zuzuwenden?
Mit „Der Frühling an der Bucht“ legt Mary Ellen Taylor den Nachfolgeband von „Das Haus an der Bucht vor“, der allerdings in punkto Gefühl und Handlung nicht mit dem Vorgänger mithalten kann. Der Erzählstil ist flüssig und lässt den Leser schnell in die unterhaltsame Geschichte eintauchen, um das Schicksal von Megan kennenzulernen und mit ihr etwas Zeit zu verbringen. Die Autorin vermittelt mit humorvollen Dialogen und einer Geschichte über zwei Zeitebenen eine gefühlvolle Stimmung und lässt dabei mit den Schwestern Lucy und Natasha Charaktere aus dem ersten Roman wieder eine Rolle spielen, damit der Leser sich schnell in die Geschichte einfühlen kann. Während die erste Zeitebene die Gegenwart rund um Megan wiederspiegelt, handelt die zweite mit Tagebucheinträgen und alten Briefen von den beiden Schwestern Claire und Diane, die im vergangenen Jahrhundert lebten. Durch die wechselnden Perspektiven baut sich etwas Spannung auf und lässt nach und nach nicht nur die Geheimnisse und Gedanken der Schwestern an die Oberfläche blitzen, sondern gibt auch die von Megan preis. Die Beschreibungen des Herrenhauses und des Cottages sind farbenfroh gestaltet und lassen während der Lektüre schöne Bilder entstehen. Allerdings fehlt es der Geschichte an Spannung, so dass alles irgendwie vor sich hinplätschert.
Die Charaktere sind sympathisch gestrickt und geben dem Leser die Möglichkeit, sich in sie hineinzuversetzen und mitzufiebern, doch richtige Nähe kommt leider nicht auf. Megan ist eine zurückhaltende Frau, die schon einiges durchstehen musste. Sie ist hochschwanger auf sich allein gestellt. Rick ist ein hilfsbereiter Mann, der insgeheim ein Auge auf Megan geworfen hat, sich aber auch seinem verstorbenen Freund verpflichtet fühlt. Lucy ist eine fröhliche und freundliche Frau, die offen und optimistisch durchs Leben geht. Sie ist mitfühlend und hilft, wo sie kann. Ihre Halbschwester Natasha ist eine intelligente Frau, die sich von niemandem etwas vormachen lässt. Claire ist mutig und entschlossen, beschützt ihre jüngere Schwester Diane, die so einiges durchmachen musste. Aber auch die weiteren Protagonisten tragen zur Entwicklung der Handlung bei.
„Der Frühling an der Bucht“ ist ein kurzweiliger Roman über Familie und Geheimnisse, Liebe und Schicksalsschläge. Nett zu lesen, mehr aber leider nicht.