Helmut Salzinger war Literaturkritiker der "Zeit" und hatte Bücher über Walter Benjamin("Swinging Benjamin") und über Musik geschrieben, als er sich Anfang der 1970er Jahre auf das Land zurückzog, um sich fortan möglichst biodynamisch mit Lebensmitteln zu versorgen. Wie bei einem Stadtmenschen und Intellektuellen naheliegend, ging das Unterfangen schief. Aber es bescherte dem Autor statt reichlich Gemüse tiefgehende Erkenntnisse - und machte ihn zum "Gärtner im Dschungel". Seine Erkenntnis: "Wenn wir etwas vom Wesen des Menschlichen begriffen haben, dann dieses: dass der Mensch als Natur und Lebewesen von keinerlei Bestimmung über die Erde gesetzt ist, sondern dass er von gleicher Art ist wie alles Lebendige."
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Sylvia Staude empfiehlt Helmut Salzinger als Autor der Stunde. Auch wenn Salzingers Buch von 1992 stammt und das Cover an konventionelles Gärtnern erinnert, scheint Staude der Text radikal in seinem Denken eines anderen Verhältnisses zwischen Mensch und Natur. Munter mäandernd von Kreuzottern über Aldi bis zu Norbert Elias bietet ihr das Buch zwar keine Gartentipps für wurmfreie Möhren, dafür aber allerhand Anreiz zum Nachdenken über ein Gleichgewicht in der Natur, das (fast) ohne den Menschen auskommt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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