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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Handelte es sich bei dem Bußgang nach Canossa und der damit verbundenen Unterwerfung des Königtums gegenüber der geistlichen Autorität tatsächlich um eine Niederlage Heinrichs IV.? Oder könnte es sich doch um ein taktisches Manöver gehandelt haben, das den Salier zum Sieger dieser Auseinandersetzung machte? Genau dieser Fragestellung soll sich diese Arbeit widmen. Um die Ereignisse von Heinrichs IV. Bußgang korrekt einordnen zu…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Handelte es sich bei dem Bußgang nach Canossa und der damit verbundenen Unterwerfung des Königtums gegenüber der geistlichen Autorität tatsächlich um eine Niederlage Heinrichs IV.? Oder könnte es sich doch um ein taktisches Manöver gehandelt haben, das den Salier zum Sieger dieser Auseinandersetzung machte? Genau dieser Fragestellung soll sich diese Arbeit widmen. Um die Ereignisse von Heinrichs IV. Bußgang korrekt einordnen zu können, ist es zunächst nötig, die unmittelbare Vorgeschichte zu Canossa aufzuzeigen. Dabei wird zuerst dargestellt, wie es zum Ausbruch des Konflikts kam. Dann folgen die Ereignisse von Worms, Rom und Treber, die den Konflikt noch einmal zugespitzt haben, bevor es zum eigentlichen Canossagang kommt. Dabei werden Heinrichs IV. Reise und sein Bußgang nach den Schilderungen Lamperts und Gregors VII. dargestellt. In den letzten Schritten werden dann die Bedeutung, die Folgen und die Forschungsmeinungen des Canossagangs dargestellt, um die Frage zu beantworten, ob es sich beim Gang nach Canossa nun um einen Sieg oder eine Niederlage Heinrichs IV. handelt. Kaum ein Einzelakt wurde so häufig in der deutschen Mediävistik behandelt, wie der Gang nach Canossa im Jahr 1077. Dabei steht die Burg Canossa für den Höhepunkt des Konflikts zwischen König und Papst und den symbolträchtigen Bußgang Heinrichs IV. Im heutigen Sprachgebrauch ist die Redewendung "Gang nach Canossa" oder auch "Canossagang" ein Synonym für eine schwere und schmachvolle Demütigung. Somit wird deutlichen, dass in der heutigen Rezeption der König eine erniedrigende Niederlage hinnehmen musste. Der Ursprung dieser Auffassung stammt wohl von dem damaligen Reichskanzler Otto von Bismarck, der am 14. Mai 1872 im Berliner Reichstag, im Bezug zum Beginn des sogenannten Kulturkampfes, bei dem es sich um einen schweren Konflikt zwischen der Reichsregierung und der römischen Kurie handelte, folgende Aussage tätigte: "Seien Sie außer Sorge. Nach Canossa gehen wir nicht, weder körperlich noch geistig." Damit wollte Bismarck die Niederlage verdeutlichen, die das Reich durch den Canossagang Heinrichs IV. erlitten hatte.
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