»Wer sich mit Wagner abgibt, muss ich auf das Ganze einlassen«, forderte schon der Wagnergelehrte Hans Mayer. Ermuss den Sozialrevolutionär und den Königsfreund, den Bürger und den Bürgerschreck, den Europäer und den Deutschen,den (politischen) Schriftsteller wie den Musiker, muss Werk und Biographie des Komponisten gleichermaßenerst nehmen, muss Wagner in seiner künstlerischen Größe wie seinen persönlichen Untiefen, in seinem ambivalentenVerhältnis zu König Ludwig II., Jacques Offenbach und Friedrich Nietzsche realisieren. Aber auch Engelbert Humperdinckund Thomas Mann, die Familie Wagner, die Geschichte der Bayreuther Festspiele als Geschichte von »Utopie undNiedergang«, Interviews mit Dirigenten und legendären Wagnersängern sowie Fragen der Aufführungspraxis kommenin diesem Rundumschlag zu Wort. Auch die Widersprüche, Brüche und Untiefen seines Denkens, die politische Rezeptionund die Vereinnahmung Wagners werden nicht ausgespart. Das Neuartige dieses Buches ist die Reflexion heutigenWagner-Wissens im Spiegel der Wagnerrezeption, also ausgewählter, aber bezeichnender Rezensionen von Aufführungen,Büchern, CDs, DVDs. Ergänzt hat der Autor sein Wagner-Mosaik um eigene Essays, Interviews, Nachrufe, Würdigungenund wissenschaftliche Texte.