Skurrile Charakter und ausschweifende Situationen haben mich leider nicht überzeugt!
,,Der Garten des Sargmachers" von Stuart MacBride ist der dritte Band seiner Detective Constable Ash Henderson-Reihe, welcher am 18. Oktober 2021 im Goldmann-Verlag erschienen ist. Dies war mein erster Thriller
des Autors und ich habe anhand des Klappentextes ehrlich gesagt eine andere Handlung erwartet. Ich…mehrSkurrile Charakter und ausschweifende Situationen haben mich leider nicht überzeugt!
,,Der Garten des Sargmachers" von Stuart MacBride ist der dritte Band seiner Detective Constable Ash Henderson-Reihe, welcher am 18. Oktober 2021 im Goldmann-Verlag erschienen ist. Dies war mein erster Thriller des Autors und ich habe anhand des Klappentextes ehrlich gesagt eine andere Handlung erwartet. Ich bin mit hohen Erwartungen an das Buch gegangen, denn eine rasante Serienmörderjagd in den Highlands hat mich sehr neugierig gemacht. Doch leider konnte mich dieser Thriller nicht begeistern, da ich den Inhalt sehr langatmig fand. Der Autor hat sich in Nebensächlichkeiten verloren, sodass ich von Spannung nicht viel gemerkt habe. Schwarzer, schottischer Humor hätte mich im Grunde nicht gestört, doch in dieser Geschichte war mir davon zu viel enthalten. Das ist der Grund, warum ich die kompletten 640 Seiten überhaupt nicht ernst nehmen konnte. Ich würde diesen Thriller deshalb eher in die Kategorie Cosy-Krimi einordnen.
Der Thriller enthält zwei Handlungsstränge. Nicht nur die Jagd nach dem plötzlich verschwundenen Killeropa Gordon Smith ist ein Teil der Handlung. Dieser hat verstörende Fotos in seinem Keller versteckt und unzählige Leichen in seinem Garten vergraben. Gleichzeitig wird dringend nach einem Kindermörder gesucht, der kleine Jungs auf brutale Weise tötet. Diesen Job versucht Alice, die Polizeipsychologin und Kollegin von Ash Henderson, aufzuklären. Doch anstatt sich intensiv um ein Täterprofil zu kümmern, besäuft sie sich täglich bis zur Bewusstlosigkeit, sodass es ihr am nächsten Tag dementsprechend geht. Als sie gegen Ende eine heiße Spur verfolgt, kommt Henderson mit seinem ebenfalls nicht ganz normalen Kollegen Shifty dem vermutlich pädophilen Täter auf die Spur. Da er zu der Zeit aber einen guten Lauf hat, ist er auch dem Killeropa dicht auf den Fersen und versucht ihn, trotz Unwetter, zu stellen. Er wendet, wie die ganze Zeit über, seine eigenen Ermittlungsmethoden an. Obwohl dieser von einer vergangenen Schussverletzung im Fuß diesen kaum mehr belasten kann und am Stock geht, vergisst er häufig seine Schmerzen und sein Gehumpel. Auch der Krückstock wird zweckentfremdet und nach Lust und Laune in die Extremitäten seiner Gegner gerammt. Oft hatte ich das Gefühl, dass Henderson unsterblich ist. Denn er bekommt regelmäßig ordentlich Prügel und ist im Anschluss trotzdem noch fit genug, um auf Verbrecherjagd zu gehen. Seine große Klappe ist schon sehr auffällig, welche ich anfangs noch lustig fand. Doch da er permanent seine Mitmenschen beleidigt, egal ob persönlich oder in Gedanken, hat mich seine Art mit der Zeit immer mehr genervt. Dass er auch noch die Dienste zweier Auftragskiller in Anspruch nimmt, die ihn kurz davor zusammengeschlagen haben, war dann die absolute Krönung. Selbst die beiden konnte ich überhaupt nicht ernst nehmen, da sie sich wie Pat und Patterchon aufgeführt haben.
Alle Protagonisten sind skurril gezeichnet, welche einfach übertrieben dargestellt wurden. Hendersons′ Chefin, die von allen „Mutter“ genannt wird, Helen, eine äußerst knasterfahrene Aggro-Oma und besonders der Killeropa Gordon Smith, der seine tote Frau in der Urne überall mit hinschleppt, haben mich mehrmals an eine Comedyserie erinnert. Ich habe zwar öfter gelacht, was ich bei einem Thriller mit ernster Handlung nicht gemacht hätte. Zum Lachen gehe ich definitiv nicht in den Keller und auch gegen schwarzen Humor habe ich nichts, doch in Verbindung mit dieser Handlung sind diese Punkte für mich nach hinten losgegangen. Oftmals wurden beide Fälle arg in den Hintergrund gedrängt, da immer wieder langatmige Erzählungen in den Vordergrund gerückt sind. Stuart MacBride schreibt sehr detailliert und ausschweifend, was der Spannung überhaupt nicht gutgetan hat. Von einem Spannungsbogen kann ich leider überhaupt nicht sprechen.
Der Schreibstil dagegen ist flüssig, klar und lebendig. Die Atmosphäre ist unheimlich dicht, sodass i