An einem verregneten Novemberabend wird der Gartenarchitekt Claudio Fratta auf dem Parkplatzeines Supermarkts Zeuge eines mysteriösen Mordes. Er verfolgt die vermeintliche Täterin, und als ihr Wagen von der Straße abkommt, bringt er sie verletzt ins Krankhaus. Monate später erhält er von einer gewissen Elisabetta Renal den telefonischen Auftrag, einen herrschaftlichen Garten neu anzulegen. Es ist, ganz ohne Zweifel, die Stimme der Frau, die er verfolgt hat. Ungewollt befindet sich Claudio im Bann einer Frau und auf der Spur eines Mörders. Damit gerät die Ordnung seines einsamen Lebens durcheinander.Andrea Canobbio erzählt die Geschichten einer ungewöhnlichen Liebe und des tragischen Niedergangs einer Familie. In einer zauberhaften Welt kunstvoller Gärten spielt dieses Buch, doch wird deren Schönheit überschattet vom Jugoslawienkrieg und dem Zerfall des italienischen Korruptionssystems der Nachkriegszeit. So ist dieser zugleich kühl-moderne und melancholisch-gefühlvolle Roman auch
ein kritisches Porträt des heutigen Italiens mit seinen politischen Umbrüchen und Verwerfungen - bildreich, klug konstruiert und hochspannend.
ein kritisches Porträt des heutigen Italiens mit seinen politischen Umbrüchen und Verwerfungen - bildreich, klug konstruiert und hochspannend.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Steffen Richter hat nur einen Makel an Andrea Canobbios "Der Garten" gefunden - das ist der deutsche Titel. Der italienische -"Die natürliche Unordnung der Dinge" - kommt der Sache doch sehr viel näher, meint Richter. Immerhin geht es um einen Gartenbauarchitekten, der in ein Mordkomplott verwickelt wird, das ihn bis zu Aldo Moro, Andreotti, dem Papst und den Terroristen der Roten Brigaden führt. Dass die Unordnung der Dinge nicht überhand nimmt, sorgt, so Richter, der Autor, der sehr souverän die Fäden seines Textgewebes spinnt. "Enormes Vergnügen" hat der Rezensent beim Lesen gelegentlich empfunden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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