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Der größte Sizilienroman der Weltliteratur atmet eine ganze Epoche: Tomasi di Lampedusas grandioses Werk um Tradition, Aufbruch und Erneuerung jetzt komplett und von Gio Waeckerlin Induni neu übersetzt.

Produktbeschreibung
Der größte Sizilienroman der Weltliteratur atmet eine ganze Epoche: Tomasi di Lampedusas grandioses Werk um Tradition, Aufbruch und Erneuerung jetzt komplett und von Gio Waeckerlin Induni neu übersetzt.
Autorenporträt
Guiseppe Tomasi di Lampedusa, 1957 in Rom gestorben, schrieb kurz vor seinem Tod seinen einzigen Roman "Der Leopard". Nur wenige Jahre zuvor schrieb er, zur privaten Unterrichtung seines Neffen und zum eigenen Vergnügen, eine Sammlung biographischer Studien zur englischen Literatur, die in Lampedusas Nachlaß gefunden wurden. Diese wurden unter dem Titel "Letteratura inglese (2 Bde.)" 1991 veröffentlicht.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.07.2004

Der Fluch der ausgestopften Dogge
Schönheit und Verfall: Giuseppe Tomasi di Lampedusas großer "Gattopardo", neu übersetzt

Der letzte Wille des alten Mannes weiß nicht viel von Versöhnung, aber eine ganze Menge von eisiger Distanz über den Tod hinaus: Sein Sterben, so schreibt er, solle nirgends bekanntgegeben, das Begräbnis "so schlicht wie möglich und zu einer ungelegenen Tageszeit" abgehalten werden, zugelassen nur die wenigen, die er geliebt habe, nämlich seine Frau, der Adoptivsohn und dessen Verlobte. Ferner wünscht er, daß sein Roman erscheine, allerdings ohne Druckkostenzuschuß der Erben - "ich würde dies als große Demütigung empfinden". Und schließlich: Jemand soll sich um seinen Hund kümmern, "an dem ich sehr hänge".

Achtzehn Monate später erschien Giuseppe Tomasi di Lampedusas einziger Roman "Il Gattopardo" tatsächlich und wurde sofort ein gewaltiger Erfolg, befördert auch durch die Verfilmung Luchino Viscontis - die Geschichte des sizilianischen Fürsten Salina, der seine Stellung, sein Vermögen und buchstäblich sein Haus vor dem Hintergrund der italienischen Einigungsbewegung im neunzehnten Jahrhundert zerfallen sieht, erweist sich in ihrer Mischung aus sprödem Abgesang und nüchterner Bilanz des unvermeidlichen Wandels bis heute als unwiderstehlich, Lampedusas verblüffende implizite Schilderung eines Niedergangs als zeitlos und meisterlich - was gäben wir für einen zweiten Roman des Autors!

Doch über die Qualität der posthumen Edition, die Giorgio Bassani durchführte, gab es bald Zweifel - Bassani hatte sich an das frühe Typoskript des Romans gehalten und nur einzelne Teile anhand eines späteren Manuskripts korrigiert, so daß sich zwischen der von Lampedusa gewünschten endgültigen Fassung und dem veröffentlichten Buch eine Fülle von Abweichungen ergeben.

Mittlerweile ist eine neue italienische Ausgabe erschienen, die sich - von offensichtlichen Verschreibungen Lampedusas abgesehen - getreu an das Manuskript hält. Das allein ist ein großer Vorzug. Vor allem aber enthält sie zwei später aufgetauchte Fragmente des Romans. Die vorzügliche deutsche Ausgabe, die jetzt in der Übersetzung von Giò Waeckerlin Induni (unter Vermeidung des falschen Titels "Der Leopard" - tatsächlich ist der "Gattopardo" ein Ozelot) bei Piper erschienen ist, folgt dieser Edition und ergänzt sie überdies um ein hilfreiches Dossier zum historischen Hintergrund des Romans.

Das ist auch nötig, denn Lampedusa befrachtet seinen Text nicht mit müßigen Beschreibungen und Erläuterungen der politischen Ereignisse (und vermeidet so die offensichtliche Gelehrsamkeit, die viele historische Romane so ungenießbar macht). Statt dessen zeichnet Lampedusa mit feinem Pinsel und praktisch durchgängig aus der Perspektive des Fürsten die allmähliche Erosion einer ganzen Welt.

"Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben meines Urgroßvaters am Tag nach Garibaldis Landung" auf Sizilien wollte Lampedusa ursprünglich beschreiben, also den 12. April 1860. Später erweiterte er die erzählte Zeit auf volle fünfzig Jahre, was er wohl zunächst als künstlerische Niederlage empfand - "ich kann keinen ,Ulysses' schreiben", klagt er in einem Brief. Tatsächlich aber wird so eine wesentliche Eigenschaft des späteren Romans befördert: Aus dem geplanten dichtgedrängten Gewebe wird eine Ansammlung von einzelnen Bildern, die für sich stehen und so Lampedusas Absicht, so viel wie möglich zu zeigen und so wenig wie möglich zu erläutern, sehr entgegenkommen.

Es sind diese Bilder, die haftenbleiben und den Zauber des diskret erzählten, aus einer reichen Erinnerung schöpfenden, überaus detailverliebten Romans ausmachen: Da schickt der Autor seinen Helden auf die Jagd, ein Kaninchen wird erlegt, und dessen Augen verfolgen den Leser noch lange; oder Tancredi und Angelica, die jungen Liebenden, aus denen später zwei ungesund weltkluge Menschen werden, durchstöbern den alten Sommerpalast, kommen von Raum zu Raum in immer abgelegenere Bereiche und wühlen fasziniert in den Relikten einer feudalen Zeit; da sind Accessoires und Besteck, Kleider und Stuckornamente, und weil Lampedusa so gar nichts zufällig beschreibt, weil er die Bilder mit so sicherer Hand zu einem Ensemble aufeinanderbezogener Kleinszenen gruppiert, ist aus den versammelten Details ein Roman von hoher Konsistenz geworden.

Dem fügen die beiden nun aufgetauchten, offenbar im Arbeitsprozeß von Lampedusa selbst ausgeschiedenen Fragmente nichts Wesentliches hinzu: Das eine, ein nur über wenige Seiten ausgeführtes Liederbuch der Familie Salina, sollte in ein verstecktes Liebesgeständnis des Fürsten an die schöne Angelica münden, das andere faßt das Verhältnis zwischen Salina und seiner Dogge Bendicò explizit in Worte: "Der Hund hoffte, dem Menschen die Lust am uneigennützigen Tun beizubringen; der Mensch hätte sich gewünscht, das Tier wüßte dank der Liebe, wenn auch nicht unbedingt das abstrakte Denken, so doch zumindest die Lust am vornehmen kultivierten Müßiggang zu schätzen; keiner von beiden, versteht sich, hatte irgendwelchen Erfolg."

Bendicò, die Schöpfung eines ersichtlich hundefreundlichen Autors, von diesem in einem Brief als "überaus wichtige Person und sozusagen die Schlüsselfigur des Romans" bezeichnet, ist die eigentliche Liebe des Fürsten, allen Angelicas und Marianninas zum Trotz (letztere, eine Liebschaft des Fürsten in Palermo, wird denn auch als "eine Art Bendicò in Seidenunterröckchen" bezeichnet, was wohl als Kompliment gemeint ist). Der strotzend vitale Hund flieht instinktiv vor Verfall und Verwesung, läßt sich als einziger nicht von Angelica bezaubern und überdauert schließlich selbst den eigenen Tod.

Vom Sterben ist viel die Rede in diesem Buch. Schon der erste Satz spricht von der Todesstunde, aber in der denkbar beiläufigsten Form: im gemurmelten Halbvers aus dem Rosenkranz. Das langsame Sterben ist von Beginn an allgegenwärtig, aber die Wahrnehmung der Figuren dafür ist kaum ausgeprägt. Nur der Fürst, der Selbstherrscher mit langsam erodierender Macht, ahnt den Umbruch; und wenn er im unterdrückten Zorn habituell Silberbesteck verbiegt, wenn er mit milder Irritation das veränderte Verhalten seiner Schutzbefohlenen registriert, wenn er schließlich Haltung bewahrt, wo er zur Rettung seiner Welt Veränderungen akzeptieren müßte, dringt diese Ahnung als Wissen an sein Bewußtsein.

Am Ende ist die überkommene Herrschaft der Salina in jeder Hinsicht nur noch Fassade, und wenn im letzten Kapitel im Palast der Hinterbliebenen das große Aufräumen beginnt, trifft es auch den ausgestopften Hund Bendicò: Seine Hülle fliegt im hohen Bogen aus dem Fenster, und für einen kurzen Moment sieht das Tier beinahe lebendig aus: "Man hätte einen Vierfüßler mit langen Schnurrhaaren in der Luft tanzen sehen können, und die erhobene rechte Vordertatze schien zu verfluchen. Dann fand alles Frieden in einem Häufchen fahlem Staub."

Giuseppe Tomasi di Lampedusa: "Der Gattopardo". Roman. Aus dem Italienischen übersetzt von Giò Waeckerlin Induni. Piper Verlag, München 2004. 367 S., geb., 22,90 [Euro].

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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.06.2004

Ein Pardel in Piqué-Hosen
Adieu, Leopard: Der große Untergangsroman „Il Gattopardo” von Tomasi di Lampedusa in neuer deutscher Übersetzung
Kaum sind die Kutschen Don Fabrizios und seiner Familie nach dreitägiger, staubiger Reise von Palermo über die Schlaglöcher der maroden Straßen Siziliens auf die Brücke am Ortseingang von Donnafugata gerollt, da stimmt die Gemeindekapelle zur Begrüßung des Fürsten von Salina schmetternd „Noi siamo zingarelle” an. Wenig später fallen Kirche und Kloster Santo Spirito mit festlichem Geläut ein. Die Glocken, seit je mit der alten Ordnung im Bunde, und die Musik Verdis, das in Töne gesetzte Risorgimento, vermischen sich. Man schreibt den August 1860. Garibaldi, der im Mai mit seinen Freischärlern in Marsala gelandet ist, hat in wenigen Wochen die Bourbonen aus Sizilien vertrieben.
Die Honoratioren des Ortes sind angetreten, dahinter die Bauern und Kleinpächter. An den Hauswänden sind die Inschriften Viva Garibaldi und Morte al Re Borbone noch nicht verblasst, aber die Sorge des Fürsten, ob die Menschen ihm so ergeben sein werden wie bisher, verfliegt rasch: „gewohnt, die schnurrhaarige Pardelkatze an der Fassade des Palastes, am Frontispiz der Kirche, auf den Brunnen, auf den Majolikafliesen der Häuser tanzen zu sehen, waren sie gespannt, jetzt den echten Pardel in Piqué-Hosen und freundlich lächelnd herzliche Prankenhiebe austeilen zu sehen.”
Spätestens hier stutzt das Auge des Lesers, den schon im Palast in Palermo „das blaue Pardelwappen” irritiert hatte. In der Augusthitze von Donnafugata, wo das heraldische Symbol mit dem leibhaftigen Fürsten verschmilzt, ist kein Zweifel mehr möglich: Aus Tomasi die Lampedusas Roman ist der Leopard verschwunden. Die Pardelkatze hat ihn, obwohl kleiner, vertrieben, mit Hilfe einer zoologisch-heraldischen Philologie, die weiß, dass „il gattopardo” und „il leopardo” nicht dasselbe sind: Lampedusa „verwandelte das Wappentier der Salina, den Leoparden, ironisch in einen miniaturisierten Leoparden, in eine Felis servalis bzw. Felis pardalis (gemeint ist der Serval oder Ozelot bzw. die Pardelkatze). Die Pardelkatze unterscheidet sich vom Leoparden durch die schwarzbraune Fleckenzeichnung, die bei jedem Tier verschieden ist, und dadurch, dass sie, wie alle Kleinkatzen, wegen ihres verknöcherten Zungenbeins nicht brüllen kann.”
So schreibt der Übersetzer. Der Verlag aber hat, statt aus der auffälligsten Entscheidung der Neuübersetzung die Konsequenz zu ziehen, auf den Umschlag nicht den Titel „Der Pardel” gesetzt, sondern ein Zwitterwesen aus deutschem Artikel und italienischem Substantiv: „Der Gattopardo”. Das ist, obwohl Don Fabrizio durch die deutschen Vorfahren seiner Mutter durchaus etwas Zwittriges hat, unverkennbar eine Verlegenheitslösung.
Nur ein beherzter Schritt wäre es von diesem Titelzwitter zu einer konsequent italienischen Lösung gewesen, wie sie kürzlich überaus erfolgreich der Manesse Verlag wählte, als er - im berechtigten Vertrauen auf die Italophilie des deutschen Publikums - Italo Svevos Roman „Senilitá” statt unter dem bisherigen deutschen Titel „Ein Mann wird älter” unter dem Originaltitel herausbrachte.
Das Zögern und Ausweichen des Piper Verlages vor seinem eigenen Pardel erweist dem Titel „Der Leopard” Reverenz, unter dem der Roman zum Welterfolg wurde. Seine Strahlkraft ist ihm nicht lediglich von außen, durch die Verfilmung Viscontis zugewachsen, obwohl die ebenso haltlose wie souveräne Melancholie Burt Lancasters das Bild des Fürsten von Salina so nachhaltig geprägt hat, dass er als „Pardel in Piqué-Hosen” so eingezwängt wirkt wie Don Calogero in seinem schlecht sitzenden Frack.
Entscheidend ist, dass die bitter-ironische Miniaturisierungspointe, die im philologisch-zoologisch korrekten Pardel Gestalt gewinnen soll, schon im „Leoparden” nicht zu überlesen war. Im Gegenteil. Die Pranken des hünenhaften Fürsten machten immer fahrigere Bewegungen. Seine Stimme, durchaus zum Brüllen befähigt, brach sich nicht am verknöcherten Zungenbeins, sondern am sizilianischen Fatalismus, mit dem er den modernen Nationalstaat und den Untergang seiner Klasse betrachtete.
Tancredi, der enthusiastisch-opportunistische Neffe Don Fabrizios, wird Angelica, die Tochter des mit allen Mitteln aufstrebenden Bürgermeisters, heiraten und so die Kapitulation der alten Aristokratie besiegeln. Anders als Viscontis Film, der seine große Ballszene des Jahres 1862 im Abgang des müden, sein Ende ahnenden Fürsten ausklingen lässt, widmet der Roman nach einem Flaubertschen Zeitsprung ins Jahr 1883 dem Tod des Fürsten ein eigenes großes Kapitel und schlägt im grandiosen Schlussteil den Bogen von Desillusion und Verfall bis hinein ins zwanzigste Jahrhundert, in den Vorabend des Ersten Weltkriegs. So wenig lässt hier der böse Blick auf die Reliquien der alt gewordenen Töchter des Fürsten und das mottenzerfressene Fell seines Hundes vom Leoparden übrig, dass es seiner Verkleinerung zum Pardel gar nicht mehr bedarf.
Anders als bei Célines „Reise ans Ende der Nacht” war hier keine missratene deutsche Erstübersetzung zu korrigieren. Charlotte Birnbaums Übertragung von 1959 hat zu Recht über Jahrzehnte Bestand gehabt. Ihre Grundlage war die von Giorgio Bassani 1958, ein Jahr nach dem Tod des Autors, edierte Originalausgabe. Sie wurde 1969 nach Maßgabe der letzten Manuskriptfassung revidiert. In ihrer Textgrundlage ist diese zuverlässige, flüssige Neuübersetzung eine Anpassung der deutschen Ausgabe an diese in Italien seit über dreißig Jahren vertriebene Standardversion. Dem entspricht, dass das Nachwort des Adoptivsohns von Tomasi di Lampedusa im wesentlichen auf den Erläuterungen zur Editionsgeschichte und den Varianten (u.a. Schreibung der Titel und Interpunktion) beruht, die er schon 1969 der italienischen Ausgabe beigefügt hatte.
Hinzugekommen sind neben der Zeitleiste, einem Glossar und nützlichen historisch-politischen Anmerkungen einige Briefe des Autors, die im Jahr 2000, und einige Textfragmente, die 1998 aufgefunden wurden. Das größte, das „Liederbuch der Familie Salina”, eine sarkastische Studie über den literarischen Dilettantismus, wird hier nicht, wie 2002 in der Feltrinelli-Ausgabe, im Anhang abgedruckt, sondern (mit eher zweifelhaftem Recht) zum selbständigen Zwischenkapitel aufgewertet.
LOTHAR MÜLLER
GIUSEPPE TOMASI DI LAMPEDUSA:
Der Gattopardo. Roman. Aus dem Italienischen von Giò Waeckerlin Induni. Mit einem Nachwort von Gioacchino Lanza Tomasi. Piper Verlag, München und Zürich 2004. 367 Seiten, 22,90 Euro.
Angelica (Claudia Cardinale) heißt, als stamme sie vom Poeten Ariost ab, ist aber die Tochter des prosaischen Don Calogero. Don Tancredi (Alain Delon) trägt die elegante Augenbinde längst nicht mehr zur Heilung.
Foto: PWE
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

An der Qualität des italienischen Originals lässt Rezensent Georg Sütterlin keinen Zweifel. Warum aber, so seine Frage, hat sich der Piper Verlag zu einer Neuübersetzung des (spätestens seit Viscontis Verfilmung) legendären "Leoparden" entschieden? Weil seit der Übersetzung von Charlotte Birnbaum neue Textfragmente aufgetaucht seien, die in sukzessiven Editionen aufgenommen wurden. Jedoch, so das Urteil des Rezensenten, verändern diese Passagen nicht das Gesicht des Romans und sind dazu noch insgesamt eher schwach, so dass Lampedusa gut daran getan hat, sie wegzulassen. An der Übersetzung selbst sei besonders eine Veränderung offensichtlich: die des Titels. Hier habe sozusagen ein Katzentausch stattgefunden, denn im Italienischen bezeichne der "gattopardo" eine kleinere Wildkatze. Mit dieser verharmlosenden Verkleinerung des Leoparden, dem Wappentier der sizilianischen Adelsfamilie Salina, deren Geschichte und Niedergang im Roman erzählt wird, entstehe ein "hintergründiges Symbol", das die Lösung des Verlages ("Der Gattopardo") nur "arithmetisch" einleuchtend und eher "irreführend" erscheinen lässt. Insgesamt aber bringe Gio Waeckerlin-Indunis Übersetzung einen "anderen, frischeren Wind" in den Roman, lässt die Sprache "konturierter", "barocker", "geschliffener" und schärfer wirken, lobt Sütterlin. Dieser neue, bissige Elan, der Lampedusas Distanz zur Aristokratie spürbarer mache, entwerte die vorherige, "weichere, verträumtere, trägere" Übersetzung jedoch nicht.

© Perlentaucher Medien GmbH
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