„Gott segne Kinky Friedman. Seine Krimis sind die reine Freude.“ The Providence Sunday Journal „Kinkys Krimis sind geschliffen witzige Parodien des Genres, die uns damit überraschen, dass wirklich ein Mord passiert oder jemand gekidnapped wird und dass Kinky, der Held des Romans, wirklich in der Lage ist, den Fall zu lösen. Kinky ist ein wahrer Menschen- und Tierfreund, und der Sanfteste in rauer Schale“, beschreibt die Los Angeles Time das Erfolgsrezept der Krimis um den exil-texanischen Privatdetektivs in New York, Kinky Friedman. Im neuesten Fall wird unser Ausnahme-Detektiv mitten im Dschungel von New York City von einer traurigen Tropenkrankheit niedergestreckt. In der Gesellschaft zweier nicht sehr ergiebiger Gesprächspartner (seine Katze und ein Puppenkopf), ist er ein Gefangener im eigenen Heim in Manhattan. Zwischen Fieberanfällen und Halluzinationsschüben, die ihn aufs Lager werfen, ist nicht viel mehr drin, als ein gelegentlicher Blick aus dem Küchenfenster. Doch Hilfe naht von den Village Irregulars, lauter prima alte Kumpels, die ihn mit Tee, Whiskey, Pizza, Zuwendung und Ratschlägen füttern und mit alkoholsatten Gelagen sein Loft in einen Saustall verwandeln. Als er sich fragt, ob er mehr unter den Freunden als am Fieber leidet, findet er sich eines raren Abends herrlich verlassen vor. Von seinem Aussichtsplatz in der Küche beobachtet er eine schöne junge Frau im Fenster einer Wohnung gegenüber, die von einem Mann mit einem attackiert wird Kinky ist sicher, Zeuge eines Verbrechens zu sein und ruft die Polizei. Die kommt, sucht und findet nichts. Kein Opfer, nicht einmal die Wohnung auf der anderen Seite der Straße. Auch sonst niemand will etwas gesehen oder gehört haben. Wenig später sieht er den Mann im selben Fenster, allein, mit einem Revolver in der Hand …
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Eric Pfeil holt weit aus für seinen Verriss. Einst schien ihm Kinky Friedman die Speerspitze der intelligenten Provokation, Friedmans Debüt "Greenwich Killing Time" als virtuoser Krimi ohne Kompromisse. Und nun? Liest er Friedmans neuesten auf Deutsch erschienenen Roman, möchte Pfeil heulen. Die Entwicklung des Autors zum kultischen Verehrer seiner selbst scheint ihm abgeschlossen zu sein. Dass Friedman seine Hauptfigur, sein "stilisiertes Selbst", mit einem Plot konfrontiert, den Pfeil kaum als solchen erkennen kann, dass er die alte Lakonie durch Altersmelancholie ersetzt und statt Ironie nur noch Geschwätz verbreitet, kann der Rezensent ihm nur schwer verzeihen. In den skeptischen Kolumnisten Friedman setzt Pfeil jetzt all seine Hoffnung, in den Romanautor Friedman aber würde er wohl nicht mehr investieren.
© Perlentaucher Medien GmbH
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