Die britische Schriftstellerin Frances Hodgson Burnett konnte mich bereits mit ihrem allbekannten Klassiker »Der kleine Lord« und ihrem einfühlsamen Erzählstil sowie den greifbaren wie auch authentisch gezeichneten Figuren für sich gewinnen. Ein weiteres und ebenso bekanntes Werk aus ihrer Feder ist
»Der geheime Garten«, welches ich in zwei wundervoll ausgestatteten und illustrierten Ausgaben…mehrDie britische Schriftstellerin Frances Hodgson Burnett konnte mich bereits mit ihrem allbekannten Klassiker »Der kleine Lord« und ihrem einfühlsamen Erzählstil sowie den greifbaren wie auch authentisch gezeichneten Figuren für sich gewinnen. Ein weiteres und ebenso bekanntes Werk aus ihrer Feder ist »Der geheime Garten«, welches ich in zwei wundervoll ausgestatteten und illustrierten Ausgaben besitze und deshalb mein Leseprojekt, beide Bücher in die Hand zu nehmen, mich mit doppelter Freude belohnte.
Die Aufmachung der Werke aus dem Knesebeck Verlag mit Illustrationen von Robert Ingpen und dem Coppenrath Verlag mit Bildern und vielfältigen Extras des Designstudios MinaLima ist jede auf ihre Art unglaublich reizend. Die Bilder des australischen Grafikdesigners Robert Ingpen, welcher auch die Geschichten von »Alice im Wunderland«, »Peter Pan«, »Das Dschungelbuch«, »Pinocchio« uvm. illustrierte, erinnern an altmodische Gemälde und fügen sich perfekt in die zauberhafte Geschichte ein. Im Gegensatz dazu sind die Grafiken des Studios MinaLima moderner und in der Farbauswahl deutlich kräftiger, aber mindestens genauso wunderbar auf die Magie der Erzählung abgestimmt. Zusätzlich zu den Grafiken wird mit vielen Extras (wie z. B. Drehscheiben, Karten, Aufklapp-, Auszieh- und Anzieh-Bilder) für ein interaktives Leseerlebnis gesorgt.
Die beiden Bücher unterscheiden sich nicht nur im Design, sondern auch in der Übersetzung. Das Buch aus dem Knesebeck Verlag wurde von Gundula Müller-Wallraf übersetzt und hat mich gleich durch den altmodischen Stil in die Epoche, aus der der Roman stammt, zurückversetzt. Schmunzeln musste ich vor allen Dingen bei der Wiedergabe des Yorkshire Dialekts in der deutschen Sprache, insbesondere dann, wenn Mary und Colin sich daran versuchen den Dialekt der Landleute zu imitieren. Die Coppenrath-Ausgabe ist in der Übersetzung von Michael Stehle in einer deutlich moderneren Sprache gehalten. Beides lässt sich sehr gut lesen, wobei mir der Charme der antquierten Müller-Wallraf Umsetzung ein kleines bisschen besser gefallen hat.
Frances Hodgson Burnett erzählt in ihrem Kinderbuch »Der geheime Garten« eine fesselnde Geschichte, die auch Erwachsene mit ihrer Magie verzaubert.
Die Romanheldin Mary Lennox ist ein ganz und gar trotzköpfiges, störrisches und verzogenes Mädchen. Diese Wesenzüge rühren von ihrer einsamen Kindheit in der ihr wenig Liebe zuteil wurde und die auch von der Macht über die Bediensteten in Indien gezeichnet ist. Das arrogante und zu keiner Empathie fähige Mädchen sorgt mit ihrer herablassenden Art und Weise dafür, dass sie zunächst bei den Leser*innen keine Symphatiepunkte sammeln kann.
Auf dem Anwesen ihres Onkels in Yorkshire beginnt sich etwas in Marys Leben zu ändern und es bereitet unheimliche viel Freude die Veränderungen ihres Charakters zu verfolgen. Ihr Cousin Colin zeichnet sich durch ähnliche Charaktereigenschaften wie Mary aus, und zusammen ergeben sie ein dynamisches Gespann, dass sich unter dem Zauber der Natur und Freundschaft zum Guten hin entwickelt.
»Der Geheime Garten« ist das perfekte Buch für den Frühling, Blumen- und Naturliebhaber und eignet sich für Groß und Klein (natürlich auch zum Vorlesen). Mit den bezaubernden Schmuckausgaben aus dem Hause Knesebeck und Coppenrath hat man auch gleich das perfekte Geschenk zum Schmökern parat.
Fazit
Ein zeitloser Klassiker, der mit einer wunderschönen Sprache und einer erwärmenden Geschichte den Frühling erwachen lässt. Die Magie der kleinen Dinge macht diesen Roman absolut lesenswert!