Dieses Buch entstand aus dem Bedürfnis heraus, über Gehörlosigkeit und die gehörlose Person nachzudenken. Wie im Verlauf des Buches erläutert wird, sind die Begriffe Gehörlos und Taubheit, obwohl sie synonym zu sein scheinen, es nicht. Und dies ist bereits a priori ein moralisches Problem, das hinterfragt werden muss. Da dieser Ansatz notwendig ist, wird er in der akademischen Welt problematisiert. Genau darum geht es: zwei Wörter zu problematisieren, die im Laufe der Zeit zu Synonymen geworden sind und als solche kursieren, es aber nicht sind. Es bleibt jedoch die Frage: Warum ist es notwendig, "Taubheit" als Mittel zur Identifizierung von Gehörlosen zu naturalisieren? Was steckt hinter dem biopolitischen Spiel, das beide Wörter zu Mitteln für systemische Gruppierungen in der Gehörlosengemeinschaft gemacht hat? Gehörlosigkeit ist ein Wort/Konzept, das in den Bereich des Biokapitals fällt. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass es sich nicht um unveröffentlichte Texte handelt, denn das Buch basiert auf zwei Artikeln, die in den vergangenen Jahren veröffentlicht wurden. Obwohl sie beide aus früheren Jahren stammen, sind ihre Themen aufgrund der Langsamkeit, mit der sich die Dinge entwickeln, immer noch aktuell. Deshalb sind beide Texte nach einer Aktualisierung immer noch aktuell. Also viel Spaß beim Lesen!