Ein Fest wird gefeiert in Fogarasch, einer kleinen Stadt im Herzen von Siebenbürgen. Die Freunde des 16jährigen Ich-Erzählers treffen sich im Haus seiner Eltern zum Tanztee. Es soll ein Fest werden zum Schulschluß, es wird ein Abschied für immer. Denn an jenem 23. August wechselt das mit Hitler verbündete Rumänien die Fronten und schließt sich den Alliierten an. Das jahrhundertelange kultivierte Zusammenleben von Rumänen, Ungarn, Deutschen und Juden findet ein Ende. Eginald Schlattners wunderbarer Roman läßt eine den Gefahren trotzende Welt auferstehen - heiter und melancholisch, reich an Details und feiner Ironie, changierend zwischen Realem und Irrealem, aufgezeichnet im Ton zauberhafter Sinnlichkeit.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.11.1998Ironische Brechung der Tante
Eine kleine Stadt in Siebenbürgen: Eginald Schlattners erster Roman
Der Verfasser dieser Geschichte heißt Schlattner. Er läßt sie in der ersten Person von einem Jugendlichen erzählen, der in Fogarasch (heute rumänisch Fagaras, eigentlich ein ungarischer Ortsname) aufwächst, wie der Verfasser selbst. Der Vater des Erzählers, ein wohlhabender Bürger, betreibt einen Eisenwarenladen. Der Name der Firma: Schlattner. Handelt es sich also um eine Autobiographie? Auf dem Titelblatt steht "Roman". Aber in Fällen wie diesem erübrigt sich der Disput. Erzählungen, in denen ein komplexes, historisch und geographisch erkennbares Milieu geschildert wird, sind allemal autobiographisch. Schließlich kann ein Autor nur beschreiben, was er kennt. Die Gattungsbezeichnung Roman ist nur ein Signal für den Leser, daß hier auch fabuliert wird. Ohne Lübeck keine "Buddenbrooks", ohne Thomas Mann kein weltbekanntes Kunstwerk; Wahrheit und Dichtung.
Schlattners Milieu ist ein Städtchen in Siebenbürgen. Nach fünfhundert Seiten kennt man die Plätze und Gassen, die Häuser am Fluß, an dem sie liegen, und nach mehreren Bootsfahrten sogar seine Strömungen. Bevölkert ist diese Landschaft von Ungarn, Rumänen, Zigeunern, Juden und Deutschen, sogenannten Siebenbürger Sachsen, denen der Erzähler angehört und deren Eigenheiten und Gepflogenheiten der Leser mitsamt den Büchern, die sie lesen, den Schlagern, die sie singen, und den Gedichten, die sie gerne rezitieren, kennenlernt. Die atmosphärische Authentizität wird durch eingestreute Brocken in allen Sprachen dieses Völkergemischs erhöht.
Dieses Zusammenleben währt schon Jahrhunderte. Möchte man aber die Spannungen verstehen, in denen die Menschen in dieser Geschichte leben, muß man sich den Zeitpunkt vergegenwärtigen. Die Geschichte spielt mitten im Zweiten Weltkrieg unter dem Diktator Antonescu. Rumänien hat sich den Achsenmächten angeschlossen und den Alliierten, den Franzosen, Engländern und Amerikanern, den Krieg erklärt. Deutsche Truppen sind im Lande. Die Zigeuner werden umgesiedelt, die Juden werden ausgegrenzt, und nach und nach verschwinden sie. Nur wenige fragen, wohin. Die deutsche Bevölkerung steht stark unter nationalsozialistischem Einfluß, besonders die Jugend. Die Hitler-Jugend und der Bund deutscher Mädel haben sich ihrer bemächtigt, es wird exerziert und indoktriniert. Das Denken und Empfinden treibt sonderbare Blüten, die Verrohung der Gemüter nimmt schlimme Ausmaße an.
Dies ist aber kein Horrorroman. Der Schrecken wird durch Ironie und Humor erträglich gemacht. Die Ironie dient der Herstellung einer intellektuellen Distanz, und der Humor versöhnt mit den Verirrungen der Jugend. In Kronstadt zur Ausbildung als Jugendführer, wohnt der sechzehnjährige Ich-Erzähler bei einer Tante, einer fanatischen Nationalsozialistin, von der er berichtet, sie sei "rassisch so perfekt, daß sie in Günters Rassenkalender abgebildet war". Und wenn man liest, daß ihn selbst Panik erfaßt, weil er nur mit "Ach und Krach in die letzte Kategorie von ,deutscher Rasse' hineinrutschte, ,ostisch'", dann braucht man sich wegen seines späteren Umdenkens keine Sorgen zu machen, auch wenn es nicht ausführlich geschildert wird. Hier wird ohne Selbstbezichtigung gezeigt, wie die Jugend in die Klauen einer abwegigen Ideologie geraten kann und wie lächerlich sich deren Auswüchse ausnehmen, wenn der Spuk einmal verflogen ist. Freilich werden die Gefahren einer solchen Vereinnahmung keineswegs verschwiegen.
Versöhnlicher Humor durchwaltet die Charakterisierung der Mitspielenden in dieser Geschichte, und das ist durchaus nötig, denn die meisten sind skurrile Gestalten, angefangen beim niesenden Großvater, einem ausgedienten Marineoffizier der k. u. k. Kriegsflotte, der kein Wasser mehr sehen kann, seit er einmal Schiffbruch erlitten hat, bis zu einem halbweisen, halbverrückten Provinzpropheten, der schreckenerregende, wenn auch richtige Vorhersagen macht und zum Schluß, seines restlichen Verstandes beraubt, nackt im Hühnerstall hockt. Zu apokalyptischen Visionen ist durchaus Anlaß, denn die Sache steht schlecht für die Nazis, die Russen marschieren auf Bukarest zu, und Rumänien wird in diesem Krieg die Seiten wechseln.
Daß es den meisten der Romangestalten nach dieser Wende (Geschichte besteht ja nur aus "Wenden") nicht gutgehen wird, kann man sich ausrechnen. In der Tat endet das Buch mit einem Fliegerangriff, in dem der Opfertod des Ich-Erzählers angedeutet wird. Der Leser, dem der nette Junge ans Herz gewachsen ist, tröstet sich mit der Überlegung, daß er ja die Geschichte nicht hätte erzählen können, wenn er wirklich gestorben wäre. Es wird offenbar nur das Ende einer Lebensepoche symbolisch dargestellt.
Keineswegs erschöpft sich der Roman in der Beschwörung einer politisch-historischen Situation. Diese dient nur als Rahmen, als festes Gerüst für eine zeitlose Jugend- und Initiationsgeschichte. Die eigentliche Romangegenwart ist ein einziger Tag, der 23. August 1944, an dem nicht nur die Abschlußfeier einer Schulklasse stattfindet, sondern auch der Sturz des Regimes Antonescu und die bedingungslose Kapitulation Rumäniens. Aber durch geschickte Rückblenden wird der Prozeß eines langsamen Heranwachsens aufgerollt, ein dichtes Kindheits- und Adoleszenznetz gewoben, mit Freundschaften, Rivalitäten und Liebschaften, mit familiären, religiösen und weltanschaulichen Auseinandersetzungen, mit homoerotischen und heteroerotischen Begegnungen, die ganz delikat, doch ohne Ziererei zur Sprache gebracht werden.
Es ist keine geringe Leistung, alle diese jungen und älteren Menschen mit ihren Eigenheiten und Sprechgewohnheiten zum Leben zu erwecken, so daß auch der Leser sie gut auseinanderhalten kann. Ein Geflecht von Leitmotiven in mannigfaltigen Abwandlungen sorgt für sprachliche Verklammerung und Sinngebung, zum Beispiel der geköpfte Hahn des Titels. Wie in den "Buddenbrooks", die das Buch wahrscheinlich inspiriert haben, beginnt und endet es mit einem Wort, "Exitus", das Schulschlußfeier, aber auch tödliches Ende bedeuten kann. Längst hat der Leser begriffen, daß auch der Abschied von einer ganzen Welt mitgemeint ist.
Der geköpfte Hahn ist ein Erzählwerk, das weit über dem Durchschnitt des gewöhnlich Gebotenen steht. So wie die englische Literatur bereichert wird durch Schriftsteller wie Doris Lessing, Nadine Gordimer, Vidiadhar Naipaul und Salman Rushdie von den Rändern des englischen Sprachgebiets, so profitiert die deutsche von den Erfahrungen der türkischen und persischen Schriftsteller in Deutschland, von den Beiträgen der wiederauflebenden deutsch-jüdischen Literatur und jetzt von dem Erstling dieses fünfundsechzigjährigen Siebenbürger Pfarrers. Möge er ein zweiter Fontane werden. Der wurde schließlich auch erst in seinen Sechzigern zum Romancier. EGON SCHWARZ
Eginald Schlattner: "Der geköpfte Hahn". Roman. Paul Zsolnay Verlag. Wien 1998. 520 S., geb., 45,- DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine kleine Stadt in Siebenbürgen: Eginald Schlattners erster Roman
Der Verfasser dieser Geschichte heißt Schlattner. Er läßt sie in der ersten Person von einem Jugendlichen erzählen, der in Fogarasch (heute rumänisch Fagaras, eigentlich ein ungarischer Ortsname) aufwächst, wie der Verfasser selbst. Der Vater des Erzählers, ein wohlhabender Bürger, betreibt einen Eisenwarenladen. Der Name der Firma: Schlattner. Handelt es sich also um eine Autobiographie? Auf dem Titelblatt steht "Roman". Aber in Fällen wie diesem erübrigt sich der Disput. Erzählungen, in denen ein komplexes, historisch und geographisch erkennbares Milieu geschildert wird, sind allemal autobiographisch. Schließlich kann ein Autor nur beschreiben, was er kennt. Die Gattungsbezeichnung Roman ist nur ein Signal für den Leser, daß hier auch fabuliert wird. Ohne Lübeck keine "Buddenbrooks", ohne Thomas Mann kein weltbekanntes Kunstwerk; Wahrheit und Dichtung.
Schlattners Milieu ist ein Städtchen in Siebenbürgen. Nach fünfhundert Seiten kennt man die Plätze und Gassen, die Häuser am Fluß, an dem sie liegen, und nach mehreren Bootsfahrten sogar seine Strömungen. Bevölkert ist diese Landschaft von Ungarn, Rumänen, Zigeunern, Juden und Deutschen, sogenannten Siebenbürger Sachsen, denen der Erzähler angehört und deren Eigenheiten und Gepflogenheiten der Leser mitsamt den Büchern, die sie lesen, den Schlagern, die sie singen, und den Gedichten, die sie gerne rezitieren, kennenlernt. Die atmosphärische Authentizität wird durch eingestreute Brocken in allen Sprachen dieses Völkergemischs erhöht.
Dieses Zusammenleben währt schon Jahrhunderte. Möchte man aber die Spannungen verstehen, in denen die Menschen in dieser Geschichte leben, muß man sich den Zeitpunkt vergegenwärtigen. Die Geschichte spielt mitten im Zweiten Weltkrieg unter dem Diktator Antonescu. Rumänien hat sich den Achsenmächten angeschlossen und den Alliierten, den Franzosen, Engländern und Amerikanern, den Krieg erklärt. Deutsche Truppen sind im Lande. Die Zigeuner werden umgesiedelt, die Juden werden ausgegrenzt, und nach und nach verschwinden sie. Nur wenige fragen, wohin. Die deutsche Bevölkerung steht stark unter nationalsozialistischem Einfluß, besonders die Jugend. Die Hitler-Jugend und der Bund deutscher Mädel haben sich ihrer bemächtigt, es wird exerziert und indoktriniert. Das Denken und Empfinden treibt sonderbare Blüten, die Verrohung der Gemüter nimmt schlimme Ausmaße an.
Dies ist aber kein Horrorroman. Der Schrecken wird durch Ironie und Humor erträglich gemacht. Die Ironie dient der Herstellung einer intellektuellen Distanz, und der Humor versöhnt mit den Verirrungen der Jugend. In Kronstadt zur Ausbildung als Jugendführer, wohnt der sechzehnjährige Ich-Erzähler bei einer Tante, einer fanatischen Nationalsozialistin, von der er berichtet, sie sei "rassisch so perfekt, daß sie in Günters Rassenkalender abgebildet war". Und wenn man liest, daß ihn selbst Panik erfaßt, weil er nur mit "Ach und Krach in die letzte Kategorie von ,deutscher Rasse' hineinrutschte, ,ostisch'", dann braucht man sich wegen seines späteren Umdenkens keine Sorgen zu machen, auch wenn es nicht ausführlich geschildert wird. Hier wird ohne Selbstbezichtigung gezeigt, wie die Jugend in die Klauen einer abwegigen Ideologie geraten kann und wie lächerlich sich deren Auswüchse ausnehmen, wenn der Spuk einmal verflogen ist. Freilich werden die Gefahren einer solchen Vereinnahmung keineswegs verschwiegen.
Versöhnlicher Humor durchwaltet die Charakterisierung der Mitspielenden in dieser Geschichte, und das ist durchaus nötig, denn die meisten sind skurrile Gestalten, angefangen beim niesenden Großvater, einem ausgedienten Marineoffizier der k. u. k. Kriegsflotte, der kein Wasser mehr sehen kann, seit er einmal Schiffbruch erlitten hat, bis zu einem halbweisen, halbverrückten Provinzpropheten, der schreckenerregende, wenn auch richtige Vorhersagen macht und zum Schluß, seines restlichen Verstandes beraubt, nackt im Hühnerstall hockt. Zu apokalyptischen Visionen ist durchaus Anlaß, denn die Sache steht schlecht für die Nazis, die Russen marschieren auf Bukarest zu, und Rumänien wird in diesem Krieg die Seiten wechseln.
Daß es den meisten der Romangestalten nach dieser Wende (Geschichte besteht ja nur aus "Wenden") nicht gutgehen wird, kann man sich ausrechnen. In der Tat endet das Buch mit einem Fliegerangriff, in dem der Opfertod des Ich-Erzählers angedeutet wird. Der Leser, dem der nette Junge ans Herz gewachsen ist, tröstet sich mit der Überlegung, daß er ja die Geschichte nicht hätte erzählen können, wenn er wirklich gestorben wäre. Es wird offenbar nur das Ende einer Lebensepoche symbolisch dargestellt.
Keineswegs erschöpft sich der Roman in der Beschwörung einer politisch-historischen Situation. Diese dient nur als Rahmen, als festes Gerüst für eine zeitlose Jugend- und Initiationsgeschichte. Die eigentliche Romangegenwart ist ein einziger Tag, der 23. August 1944, an dem nicht nur die Abschlußfeier einer Schulklasse stattfindet, sondern auch der Sturz des Regimes Antonescu und die bedingungslose Kapitulation Rumäniens. Aber durch geschickte Rückblenden wird der Prozeß eines langsamen Heranwachsens aufgerollt, ein dichtes Kindheits- und Adoleszenznetz gewoben, mit Freundschaften, Rivalitäten und Liebschaften, mit familiären, religiösen und weltanschaulichen Auseinandersetzungen, mit homoerotischen und heteroerotischen Begegnungen, die ganz delikat, doch ohne Ziererei zur Sprache gebracht werden.
Es ist keine geringe Leistung, alle diese jungen und älteren Menschen mit ihren Eigenheiten und Sprechgewohnheiten zum Leben zu erwecken, so daß auch der Leser sie gut auseinanderhalten kann. Ein Geflecht von Leitmotiven in mannigfaltigen Abwandlungen sorgt für sprachliche Verklammerung und Sinngebung, zum Beispiel der geköpfte Hahn des Titels. Wie in den "Buddenbrooks", die das Buch wahrscheinlich inspiriert haben, beginnt und endet es mit einem Wort, "Exitus", das Schulschlußfeier, aber auch tödliches Ende bedeuten kann. Längst hat der Leser begriffen, daß auch der Abschied von einer ganzen Welt mitgemeint ist.
Der geköpfte Hahn ist ein Erzählwerk, das weit über dem Durchschnitt des gewöhnlich Gebotenen steht. So wie die englische Literatur bereichert wird durch Schriftsteller wie Doris Lessing, Nadine Gordimer, Vidiadhar Naipaul und Salman Rushdie von den Rändern des englischen Sprachgebiets, so profitiert die deutsche von den Erfahrungen der türkischen und persischen Schriftsteller in Deutschland, von den Beiträgen der wiederauflebenden deutsch-jüdischen Literatur und jetzt von dem Erstling dieses fünfundsechzigjährigen Siebenbürger Pfarrers. Möge er ein zweiter Fontane werden. Der wurde schließlich auch erst in seinen Sechzigern zum Romancier. EGON SCHWARZ
Eginald Schlattner: "Der geköpfte Hahn". Roman. Paul Zsolnay Verlag. Wien 1998. 520 S., geb., 45,- DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Der geköpfte Hahn ist ein Erzählwerk, das weit über dem Durchschnitt steht. Möge E.Schlattner ein zweiter Fontane werden." Egon Schwarz in der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'
"Schönheit, Liebe, Humor, Melancholie - ' Der geköpfte Hahn' ist die beste Lektüre für Spät- und Nachsommer, aber auch winterfest und lange haltbar." Arne Müller im 'Rheinischen Merkur'
"Genau beobachtet und mit einem kräftigen Schuß Humor erzählt." Eva Leipprand in der 'Süddeutschen Zeitung'
"Schlattner erzählt souverän und spannend vom Ende jugendlicher Verwirrtheit und von nationalistisch-faschistischer Fasziniertheit, aber auch von Humor, Menschlichkeit und gesundem Menschenverstand." Nicole Henneberg im 'Tagesspiegel'
"Schönheit, Liebe, Humor, Melancholie - ' Der geköpfte Hahn' ist die beste Lektüre für Spät- und Nachsommer, aber auch winterfest und lange haltbar." Arne Müller im 'Rheinischen Merkur'
"Genau beobachtet und mit einem kräftigen Schuß Humor erzählt." Eva Leipprand in der 'Süddeutschen Zeitung'
"Schlattner erzählt souverän und spannend vom Ende jugendlicher Verwirrtheit und von nationalistisch-faschistischer Fasziniertheit, aber auch von Humor, Menschlichkeit und gesundem Menschenverstand." Nicole Henneberg im 'Tagesspiegel'