Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ganz offensichtlich will der Rezensent Samuel Moser mit diesem Romandebüt nicht allzu harsch verfahren - wirklich zufrieden gestellt hat es ihn, das wird dennoch ganz deutlich erkennbar, nicht. Das Ziel der Autorin scheint es zu sein, die Familie als solches in Einzelporträts vorzustellen. Schon das wird hier, findet Moser, zum Problem, denn wie in "Einzelbeutel" werden Geschwister und Angehörige hier abgepackt, ohne dass sich das je zu einem Ganzen rundete. Und vor allem ist dem Rezensenten das alles zu gutartig, die Autorin erweise sich, auch da, wo sie eigentlich böse sein wolle, als "allenfalls ironische Humoristin", der ihre Porträts zwar "schön und gekonnt", aber doch auch immer "ins Liegenswürdige" geraten. Immerhin eines hat Moser aber doch gut gefallen, nämlich ausgerechnet die Erweiterung der Familie um Randfiguren wie einen "Nachbarn" oder einen "Friseur". Hier gelingen Grill Skizzen, die präziser sind als die im Rest des Buches.
© Perlentaucher Medien GmbH
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