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Das Buch dokumentiert einen Genozid über die Behandlung lebensunwerten Lebens in der DDR auf Grund der sexuellen Orientierung. Neben den §§ 175, 175a werden personelle und ideologische Kontinuitäten zur NS-Zeit dokumentiert. Der NS-Arzt Rudolf Lemke (1906-1957, Mitglied der NSDAP, tätig in der NS-Zeit am Erbgesundheitsgericht, ab 1931 tätig an der Psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Jena) wurde am 1. Dezember 1949, knapp drei Monate nach der Gründung der DDR, zum Professor mit Lehrstuhl an der Universität Jena ernannt. Er wirkte als Oberarzt und außerplanmäßiger Professor der…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch dokumentiert einen Genozid über die Behandlung lebensunwerten Lebens in der DDR auf Grund der sexuellen Orientierung. Neben den §§ 175, 175a werden personelle und ideologische Kontinuitäten zur NS-Zeit dokumentiert. Der NS-Arzt Rudolf Lemke (1906-1957, Mitglied der NSDAP, tätig in der NS-Zeit am Erbgesundheitsgericht, ab 1931 tätig an der Psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Jena) wurde am 1. Dezember 1949, knapp drei Monate nach der Gründung der DDR, zum Professor mit Lehrstuhl an der Universität Jena ernannt. Er wirkte als Oberarzt und außerplanmäßiger Professor der Psychiatrie und Nervenklinik der Medizinischen Fakultät. Er wurde am 25. Januar 1950 zum Direktor der Klinik ernannt. Jena war eines der Zentren nationalsozialistischer "Rassenhygiene". Er vertrat die These Himmlers zur "Endlösung der Homosexuellenfrage": Eine Hormontherapie zur Umwandlung homosexueller Männer. Eine Anzeige seitens der Generalstaatsanwaltschaft 1948 wegen Homosexuellenbekämpfung und antisemitischer Äußerungen wurde nicht verfolgt. Stattdessen machte er in der DDR Karriere. Ausführlich wird im Buch beschrieben, wie Homosexuellenhetze als Mittel der Politik benutzt wurde (z.B. M. Fechner, E. Stapel) stellvertretend für alle die im Buch genannten und ungenannten Personen. "Der Kalte Krieg bot der Tätergesellschaft ideale Bedingungen für eine streng geheime Wissenschaft im Auftrag der Geheimdienste. Im Kampf um die Weltherrschaft sind moralische Skrupel störend". Die Sexualpolitik in der DDR beinhaltete eine neue Form der Zwischenstufentheorie zur Ausrottung aufgrund der Ärzte (s. o.) den Nationalpreis für die Forschung erhielten. Die DGSS klassifizierte diese Forschung: Sie spiele ganz offen mit der Möglichkeit einer endokrinologischen Euthanasie der Homosexualität.
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Autorenporträt
Wolfgang Mader, geboren 16. Januar 1949 in Magdeburg. An meinem vierten Geburtstag Inhaftierung und anschließende Verurteilung des Vaters im Vorfeld des 17. Juni 1953 (Volksaufstand in der DDR). Er fiel aufgrund von Kritik an den politischen Verhältnissen in der DDR in Ungnade. Anwesend war sein "bester" Freund Willi Pfränger. Was mein Vater nicht wusste: Pfränger war aktiver Nazi und Ordensträger (Deutsches Kreuz in Gold) der Deutschen Wehrmacht. Er flog aufgrund seiner Nazivergangenheit aus der SED, wurde von der Stasi geködert, machte dann als Produktionsdirektor des VEB Dieselmotorenwerk Karriere. Seine NS-Vergangenheit leugnete er und stellt sich als SED-Opfer dar. Was mein Vater außerdem nicht wusste: Sein bester Freund war "IM-Kaufmann". Mutter heiratete ihn 1985. Ich selbst wurde vom "IM-Kaufmann" schwer misshandelt. Bereits als Schüler in der DDR von der Stasi bearbeitet (VSH Kartei seit der Schulzeit bis zum Ende des Regimes und der Aufhebung des § 175 1994. Die VSH Kartei weist anhand der Personenkennziffer 4.1.1 nach der Direktive 1/67 die beabsichtigte Festnahme (Isolierungslager) nach. Die Gründe meiner Verfolgung waren die Zugehörigkeit zu einer staatsfeindlichen Gruppe, die in der DDR von der Ausrottung bedroht war (LGBTI-Gruppe),musikalische Betätigung (Beat, Jazz), damit verbundene Westkontakte (Schweden, Norwegen - Schallplattentausch), Verweigerung der Militarisierung in Schule/Lehre, Totalverweigerer des Wehrdienstes, 1970-1972 Abitur auf dem 2. Bildungsweg 1976 Beginn einer freiberuflichen Tätigkeit, um Musik studieren zu können (die erforderliche Delegierung wurde vom Betrieb verweigert) 1977 erfolgreiche Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik "Franz Liszt" in Weimar 1978-1984 Studium Klavier Jazz (damals TUM) (gut), Komposition/Tonsatz (sehr gut), Musikpädagogik (gut) Anfang der 90er Jahre Berufsverbot als Musikpädagoge von Seilschaften des SED Regimes, Anwendung von Zersetzungsmaßnahmen. An den Folgen von Misshandlungen (komplexe) PTBS-geschädigt, die behandelt wurde. 1970 kam meine Tochter Annett zur Welt. In der Pubertät erkannte sie ihre lesbische Veranlagung, erlebte hautnah die Diskriminierung und Schikane ihres Vaters durch den Staat. Im Juni 2012 wurde sie tot in ihrer Wohnung in Berlin aufgefunden. Neben meiner Tätigkeit als Dozent (Musikpädagoge) engagiere ich mich für Amnesty International, bin Mitglied der DGSS und des LSVDs. Im Rahmen politischer Bildung hatte ich 2005 ein langes Zeitzeugeninterview. Es wurde der