Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,3, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Demokratische Tendenzen in der politischen Entwicklung Russlands seit 1991, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Kaukasus war, historisch betrachtet, schon immer ein Konfliktherd mit enormem Eskalationspotential. Ein Gebiet, das mehrere Eroberungen ertragen musste und sowohl ethnisches, wie auch religiöses Konfliktpotential beheimatete und immer noch beheimatet. Nach mehrmaligen erfolglosen Versuchen die Unabhängigkeit zu erlangen, wurde Georgien erst mit dem Zerfall der Sowjetunion ein eigenständiger, unabhängiger Staat und trat der, kurze Zeit später gegründeten, Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) bei. Durch die willkürlichen Grenzziehungen in der sowjetischen Ära, nahm das Konfliktpotential allerdings nicht ab. Georgien beheimatet, ähnlich wie andere post-sowjetische Staaten, Minderheiten mit Unabhängigkeitsdrang.Georgien wird von seinen Bewohnern als Balkon Europas bezeichnet und liegt an der Nahtstelle Eurasiens. Oftmals wird Georgien, die russische Bezeichnung lautet Grusija, auch als Perle des Kaukasus bezeichnet. Im Norden wird es von Russland, im Süden von der Türkei und Armenien und im Osten von Aserbaidschan begrenzt.Die Konfliktzonen Georgiens sind Süd-Ossetien und Abchasien. Beide Gebiete grenzen an Russland und stehen nicht (mehr) unter Kontrolle der georgischen Regierung.Für Russland gilt die gesamte Kaukasusregion als Nahes Ausland , ganz nach den Primakow-Doktrin als Bezeichnung für die ehemaligen sowjetischen Teilrepubliken, und reklamiert somit Sicherheitsinteressen für sich. Während in anderen Teilen der ehemaligen Sowjetunion Unabhängigkeitsbewegungen durch Russland bekämpft werden, wie es in Tschetschenien, Inguschetien und Dagestan der Fall ist, unterstützt Russland die Unabhängigkeitsbewegungen in Süd-Ossetien und Abchasien finanziell, militärisch und auch personell. Dennoch vermied es Russland immer die Regionen formell als unabhängig anzuerkennen. In der zweiten Augustwoche 2008 entwickelte sich ein lokaler Konflikt in Süd-Ossetien unversehens zu einem Brandherd internationalen Maßstabs. In dieser Seminararbeit sollen die Fragen beantwortet werden, welche Auswirkungen der Georgien-Konflikt 2008 auf die Beziehungen der Konfliktparteien zum Westen hat und warum Russland im Kaukasus so hart durchgegriffen hatte. Warum erhielt der Konflikt im Kaukasus diese Brisanz und internationale Dimension?
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