GESCHICHTEN ÜBER MEXICO - so facettenreich, geheimnisvoll und schön wie das Land selber.Christoph Janacs vermittelt in seinen Geschichten einen glaubhaften Einblick in die Kultur und eine große Vertrautheit zu seinen beschriebenen Figuren: Jerónimo erlebt mit seinen Freunden den Día de Muertos - der Tag endet für einen von ihnen tödlich; der Arbeiter Santiago zieht mit seiner Frau vom Norden Mexikos in die Hauptstadt, wo sie in den Slums von einem Wolkenbruch heimgesucht werden, der alles mit sich fortspült; ein Redakteur sieht in Vögeln, die vom Himmel fallen, die Vorboten einer Katastrophe; das Touristenpaar Robert und Doris durchstreift die Randbezirke der ausufernden Mexiko-Stadt und gerät in unheimliche Situationen.Ein Kaleidoskop des modernen Mexiko. Die Geschichten sind sehr facettenreicht. Und doch speisen sie sich aus einer gemeinsamen Quelle: einem Land, in dem die uralten Mythen der Azteken und Maya so lebendig sind wie der aktuelle Kampf ums Überleben, eine politische Situation, die zahlreiche Opfer kostet, und - nicht zuletzt - die Landschaft in ihren bizarrsten Ausformungen: einmal ist ihr Gesicht karg, dann wieder üppig, blühend, wuchernd, verschlingend. Janacs verzahnt die Geschichten kunstvoll ineinander, lässt die Figuren einmal Neben- und ein andermal Hauptdarsteller sein. So entsteht ein Netz von verschiedensten Erlebnissen und Erfahrungen, die aus der Realität oft ins "Magische" und Absurde gleiten. Figuren und Leser werden gleichermaßen in Geheimnisse hineingezogen, durchleben dramatische Wendungen und Höhepunkte, die den Atem stocken lassen. "Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen. Man spürt beim Lesen die Liebe des Autors zu Land und Leuten und sein Wissen über Mexiko."
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die mexikanischen Kurzgeschichten des in Linz geborenen Christoph Janacs erinnern Günther Stocker in vielem an Heinrich Böll und seine Nachkriegsprosa. Den Geschichten "mangelt es wahrlich nicht an dramatischen Höhepunkten, unerhörten Ereignissen, überraschenden Wendungen". Stocker findet sie eigentlich alle sehr gekonnt, "aber auch ein wenig antiquiert". Wenn der Rezensent zwar von der Liebe des Autors zu Mexiko und seiner Kenntnis über das Land beeindruckt ist, so wirkt auf ihn der Versuch, durch den Wechsel zwischen dem Spanischen und Deutschen das Geschehen authentischer aussehen zu lassen, doch zu "aufgesetzt". Janacs ist es aber gelungen, "auf unprätentiöse Art ein kenntnisreiches Mosaik des modernen Mexiko zu entwerfen", und daher sollte man, so Stocker, den Autor keinesfalls unterschätzen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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