Das Flüstern der Steine
Cover & Klappentext
Normalerweise mag ich Cover mit Models nicht sonderlich, weil man sich die Hauptprotagonisten ohnehin immer anders vorstellt. Hier aber passt es. Nicht zuletzt, weil es für mich Fable verkörpert.
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht.
Einerseits, weil ich schon ein Buch der Autorin gelesen habe, was mir in Erinnerung geblieben ist.…mehrDas Flüstern der Steine
Cover & Klappentext
Normalerweise mag ich Cover mit Models nicht sonderlich, weil man sich die Hauptprotagonisten ohnehin immer anders vorstellt. Hier aber passt es. Nicht zuletzt, weil es für mich Fable verkörpert.
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Einerseits, weil ich schon ein Buch der Autorin gelesen habe, was mir in Erinnerung geblieben ist. Andererseits, weil mich Geschichten, die überwiegend auf See spielen, magisch anziehen.
Meinung
Die Autorin hat schon einige Bücher veröffentlicht. Aufgefallen ist sie mir mit „Das Herz der Kämpferin“. Das, meines Wissens nach, einzige Buch, neben „Fable“, was ins Deutsche übersetzt wurde. Schon damals ist mir ihr roher, ungeschönter Schreibstil aufgefallen, der alles authentischer wirken lässt. Zudem scheint sie einen Hang zu starken, durchsetzungsfähigen Protagonistinnen zu haben.
Fable, die von ihrem Vater auf einer abgelegenen Insel ausgesetzt wurde, verdingt sich als Schürferin. Dazu baut sie an den Riffen Pyrum ab, um es zu verkaufen. Ihr Ziel ist es, genug zu verdienen, um endlich Jeval verlassen zu können und ihren rechtmäßigen Platz an der Seite ihres Vaters anzunehmen. Sie schafft es auf der Marigold anzuheuern, ein kleines Handelsschiff, dessen Kapitän mehr verbirgt als offenbart.
Einzig Fable verleiht der Geschichte ihre Stimme. So hat man die Möglichkeit, sie intensiv kennenzulernen. Gleichzeitig bleiben die anderen Charaktere gewissermaßen im Schatten. Geheimnisse bleiben gewahrt.
Fable wurde toll angelegt. Sie brauchte vier Jahre, um Jeval zu verlassen, konnte sich aber behaupten, obwohl sie noch so jung war. Das Leben auf Handelsschiffen ist ihr nicht unbekannt. Im Grunde kennt sie nichts anderes. Ihr Wille, ihr Frust, ihr Mut, aber auch ihre Angst treiben sie voran. Und obwohl es beim Leben auf See in vielerlei Hinsicht immer nur um das Überleben geht, sei es, den Stürmen zu trotzen oder genügend Geld zu machen, wünscht sich Fable etwas anderes. Nach außen hin mag sie hart und zäh erscheinen, doch ihren weichen Kern konnte sie bewahren.
Fable ist vielschichtig dargestellt und wirkt pur. Man kann sich gut in sie hineinversetzen. Zwar habe ich manchmal Schwierigkeiten mit weiblichen Hauptprotagonisten, aber mit Fable fühlte ich mich sofort verbunden. Dazu trug auch der leichte Einstieg in das Buch bei.
Die anderen Charaktere, insbesondere West, bleiben lange nebulös, was aber gewollt ist. Ein Grund, warum man sich an die Geschichte gefesselt fühlt. Doch es gibt diverse Punkte, warum man das Buch nicht aus der Hand legen kann. Es ist die latent unterschwellige Spannung, die hin und wieder hochkocht. Es ist das Tempo, was in perfektem Maß variiert. Es sind die Wendungen, die immer überraschen. Es ist die Annäherung zwischen Fable und West. Es sind die Gegensätze, der Ausgleich zwischen der Härte und dem Weichen, dem rauen Leben auf See mit Liebe und Familie.
Fazit
Es gibt Bücher, die will man sich einteilen. Man versucht, langsamer zu lesen, um länger etwas davon zu haben, aber es gelingt nicht. „Fable – Der Gesang des Wassers“ ist so eine Buch. Wobei hier erwähnt werden sollte, dass es noch einen zweiten Band gibt, den ich sehnsüchtig erwarte. Gleichzeitig hoffe ich, dass noch mehr Bücher der Autorin übersetzt werden.
Ich vergebe fünf von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.