Der Jugendbuchautor Jostein Gaarder, bekannt geworden u.a. mit "Sofies Welt", legt nun einen Roman für Erwachsene vor. Er spielt in der Welt der Literatur und der Bücher. Ein Mann, dem gute Geschichten nur so zufliegen, verkauft seine Stories an fantasielose Schriftsteller, die dadurch zu Bestsellerautoren werden. Er hat viele Abnehmer, und es ist ein diskretes Geschäft - kein Autor ahnt, dass er nicht der einzige Kunde des Geschichtenverkäufers ist. Doch eines Tages meint er Zeichen von Misstrauen wahrzunehmen. Ist man ihm auf die Schliche gekommen? Wenn ja, wozu sind hinters Licht geführte Erfolgsschriftsteller fähig?
Was anderen zum Schrifsteller fehlt, fliegt ihm zu: Geschichten. Schon in der Schulzeit treibt er einen schwunghaften Tauschhandel damit: Klassenaufsätze gegen weibliche Zuneigung. Die Erfahrung, dass Frauen überhaupt Geschichten mögen, bleibt ihm fürs Leben. Irgendwann verkauft er - mehr ein Freundschaftsdienst - den ersten Plot an einen phantasielosen Schriftsteller. Der daraus entstandene Roman wird ein Bestseller, eine Geschäftsidee ist geboren. Aus dem Geschichtenerfinder wird der Geschichtenverkäufer. Bald ist er für den Großteil der inländischen Romanproduktion verantwortlich. Es ist ein diskretes Geschäft, kein Autor ahnt, dass er nicht der einzige Kunde des Geschichtenverkäufers ist. Doch eines Tages meint er Zeichen des Misstrauens wahrzunehmen. Ist man ihm auf die Schliche gekommen? Wenn ja, wozu sind hinters Licht geführte Erfolgsschriftsteller fähig? Er glaubt sich verfolgt und flieht ins Ausland, stürzt sich in eine Liebesgeschichte mit einer jüngeren Frau. Fast fühlt er sich bei ihr sicher. Doch dann erzählt er auch ihr eine Geschichte, seine geheimste, privateste - und bemerkt erschüttert was nicht sein kann: dass sie die Geschichte kennt.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Was anderen zum Schrifsteller fehlt, fliegt ihm zu: Geschichten. Schon in der Schulzeit treibt er einen schwunghaften Tauschhandel damit: Klassenaufsätze gegen weibliche Zuneigung. Die Erfahrung, dass Frauen überhaupt Geschichten mögen, bleibt ihm fürs Leben. Irgendwann verkauft er - mehr ein Freundschaftsdienst - den ersten Plot an einen phantasielosen Schriftsteller. Der daraus entstandene Roman wird ein Bestseller, eine Geschäftsidee ist geboren. Aus dem Geschichtenerfinder wird der Geschichtenverkäufer. Bald ist er für den Großteil der inländischen Romanproduktion verantwortlich. Es ist ein diskretes Geschäft, kein Autor ahnt, dass er nicht der einzige Kunde des Geschichtenverkäufers ist. Doch eines Tages meint er Zeichen des Misstrauens wahrzunehmen. Ist man ihm auf die Schliche gekommen? Wenn ja, wozu sind hinters Licht geführte Erfolgsschriftsteller fähig? Er glaubt sich verfolgt und flieht ins Ausland, stürzt sich in eine Liebesgeschichte mit einer jüngeren Frau. Fast fühlt er sich bei ihr sicher. Doch dann erzählt er auch ihr eine Geschichte, seine geheimste, privateste - und bemerkt erschüttert was nicht sein kann: dass sie die Geschichte kennt.
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Bitterböse Satire und erotischer Thriller
Die schöne, heile Welt der Literatur, sie war einmal. Spätestens seit Martin Walsers Tod eines Kritikers und Bodo Kirchhoffs Schundroman weiß jeder, dass das Bild, das sich Leser gerne vom "Dichtertum" machen, nicht viel mehr als ein Klischee ist. Literatur entsteht im Umfeld des Literaturbetriebes, in dem Autoren, ein Heer von Agenten, Verlegern und Buchhändlern die Fäden ziehen. Es geht um Anerkennung, um Preise und um Geld. Geld - das ist auch ein wichtiges Thema in Jostein Gaarders Der Geschichtenverkäufer.
Der Roman beginnt wie ein guter Krimi. Ein etwa 50-jähriger Mann, der gerade die Buchmesse in Bologna besucht hat, ist auf der Flucht. Man ist seinen "peinlichen Geschäften" auf die Schliche gekommen. Um sich über seine Situation klar zu werden, geht er auf Spurensuche und schreibt seine Memoiren...
Petter ist ein einsames, aber nicht unglückliches Kind, das ein wenig zur Boshaftigkeit neigt. Seine überbordende Phantasie macht ihm zu schaffen. Oft weiß er nicht mehr, ob er etwas selbst erlebt oder es sich nur ausgedacht hat. Die Schule meistert er mit Bravour; für Aufsätze lässt er sich von seinen Mitschülern mit kleinen, fiesen Streichen und mit Geld bezahlen.
Das Autorenhilfswerk
Als er um die 20 ist, trifft er Maria. Sie will ein Kind von ihm. Eine Beziehung haben die beiden nicht, Maria verschwindet aus Petters Leben; seine Tochter sieht er das letzte Mal, als sie drei Jahre alt ist. Einige Jahre später treffen sie sich wieder...
In seiner Studentenzeit beginnt seine Karriere als Geschichtenverkäufer. Ein junger Mann, der heute einer der bedeutendsten Autoren des Landes ist, ist sein erster Kunde. Es war ein Teufelspakt, wie Petter heute weiß. Er weitet seine Tätigkeit, bescheiden "Autorenhilfswerk" genannt, systematisch aus. Petter ist sehr vorsichtig, er verwaltet seine Ideen ordentlich. Jetzt plötzlich, nach so vielen Jahren, zweifeln immer mehr Leute aus der Branche an der wahren Herkunft mancher Geschichten, Gerüchte machen sich breit. Zuletzt erscheint in der Presse ein Artikel...
Ein Tabubruch
Gaarders Geschichtenverkäufer ist zweifellos eine bitterböse Satire auf den Literaturbetrieb. Doch es steckt viel mehr in diesem sehr präzise komponierten, mit unzähligen literarischen Anspielungen durchsetzten Roman. Die Autoren, denen Petter "hilft", sind schwache Charaktere, frustrierte, ideenlose Handwerker. Ihnen fehlt es an dem, was die moderne Dichtung seit Goethe auszeichnet - der Originalität! Doch anders als der vollkommen uneitle Petter sind sie nicht bereit, sich ihre Unfähigkeit einzugestehen. Weil sie um jeden Preis publizieren wollen, werden immer mehr von ihrem Ideenlieferanten abhängig. Ein Teufelskreis nimmt seinen Anfang...
Parallel zu seiner zweifelhaften Karriere erlebt Petter einiges in Sachen Liebe. Anfangs spielt die Liebe zu seiner Mutter eine große Rolle, später sind es die Frauen, die er mit nach Hause nimmt. Zuletzt begegnet er einer ganz besonderen Frau... Petters Erfahrungen auf diesem Gebiet sind nicht weniger außergewöhnlich wie seine Geschichten. So kann Gaarder seinen Geschichtenverkäufer nicht ohne Grund auch als einen "erotischen Thriller" bezeichnen. (Birgit Kuhn)
Die schöne, heile Welt der Literatur, sie war einmal. Spätestens seit Martin Walsers Tod eines Kritikers und Bodo Kirchhoffs Schundroman weiß jeder, dass das Bild, das sich Leser gerne vom "Dichtertum" machen, nicht viel mehr als ein Klischee ist. Literatur entsteht im Umfeld des Literaturbetriebes, in dem Autoren, ein Heer von Agenten, Verlegern und Buchhändlern die Fäden ziehen. Es geht um Anerkennung, um Preise und um Geld. Geld - das ist auch ein wichtiges Thema in Jostein Gaarders Der Geschichtenverkäufer.
Der Roman beginnt wie ein guter Krimi. Ein etwa 50-jähriger Mann, der gerade die Buchmesse in Bologna besucht hat, ist auf der Flucht. Man ist seinen "peinlichen Geschäften" auf die Schliche gekommen. Um sich über seine Situation klar zu werden, geht er auf Spurensuche und schreibt seine Memoiren...
Petter ist ein einsames, aber nicht unglückliches Kind, das ein wenig zur Boshaftigkeit neigt. Seine überbordende Phantasie macht ihm zu schaffen. Oft weiß er nicht mehr, ob er etwas selbst erlebt oder es sich nur ausgedacht hat. Die Schule meistert er mit Bravour; für Aufsätze lässt er sich von seinen Mitschülern mit kleinen, fiesen Streichen und mit Geld bezahlen.
Das Autorenhilfswerk
Als er um die 20 ist, trifft er Maria. Sie will ein Kind von ihm. Eine Beziehung haben die beiden nicht, Maria verschwindet aus Petters Leben; seine Tochter sieht er das letzte Mal, als sie drei Jahre alt ist. Einige Jahre später treffen sie sich wieder...
In seiner Studentenzeit beginnt seine Karriere als Geschichtenverkäufer. Ein junger Mann, der heute einer der bedeutendsten Autoren des Landes ist, ist sein erster Kunde. Es war ein Teufelspakt, wie Petter heute weiß. Er weitet seine Tätigkeit, bescheiden "Autorenhilfswerk" genannt, systematisch aus. Petter ist sehr vorsichtig, er verwaltet seine Ideen ordentlich. Jetzt plötzlich, nach so vielen Jahren, zweifeln immer mehr Leute aus der Branche an der wahren Herkunft mancher Geschichten, Gerüchte machen sich breit. Zuletzt erscheint in der Presse ein Artikel...
Ein Tabubruch
Gaarders Geschichtenverkäufer ist zweifellos eine bitterböse Satire auf den Literaturbetrieb. Doch es steckt viel mehr in diesem sehr präzise komponierten, mit unzähligen literarischen Anspielungen durchsetzten Roman. Die Autoren, denen Petter "hilft", sind schwache Charaktere, frustrierte, ideenlose Handwerker. Ihnen fehlt es an dem, was die moderne Dichtung seit Goethe auszeichnet - der Originalität! Doch anders als der vollkommen uneitle Petter sind sie nicht bereit, sich ihre Unfähigkeit einzugestehen. Weil sie um jeden Preis publizieren wollen, werden immer mehr von ihrem Ideenlieferanten abhängig. Ein Teufelskreis nimmt seinen Anfang...
Parallel zu seiner zweifelhaften Karriere erlebt Petter einiges in Sachen Liebe. Anfangs spielt die Liebe zu seiner Mutter eine große Rolle, später sind es die Frauen, die er mit nach Hause nimmt. Zuletzt begegnet er einer ganz besonderen Frau... Petters Erfahrungen auf diesem Gebiet sind nicht weniger außergewöhnlich wie seine Geschichten. So kann Gaarder seinen Geschichtenverkäufer nicht ohne Grund auch als einen "erotischen Thriller" bezeichnen. (Birgit Kuhn)
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Grundidee zu dem Buch, das einen Protagonisten vorstellt, der literarische Plots an bedürftige Autoren verkauft, findet Aldo Keel sehr überzeugend. Doch der Rezensent bedauert in seiner kurzen Kritik, dass der norwegische Autor auch in diesem Roman seiner Neigung zum "Moralisieren und Dozieren" nachgebe und damit das Buch "an Prägnanz verliert". Dennoch weiß Keel es zu würdigen, dass Gaarder, der eine Stiftung gegründet hat, die Preise an umwelterhaltende Wirtschaftsentwicklungen vergibt, sowohl als Schriftsteller als auch als Mensch Verantwortung übernimmt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Der neue Gaarder ist eine amüsante, sanfte Satire auf den Literaturzirkus und die Kulturindustrie, die Raubbau mit dem Rohstoff Fantasie treibt." Alexander Altmann, TZ-München, 20.09.02
"Jostein Gaarder besitzt die wunderbare Gabe, ernste Gedanken federleicht zu verpacken... Der Geschichtenverkäufer ist nicht nur ein intelligentes, sondern auch ein spannendes Buch." Heide Soltau, NDR Info/Kultur, 25.09.02
"Jostein Gaarder besitzt die wunderbare Gabe, ernste Gedanken federleicht zu verpacken... Der Geschichtenverkäufer ist nicht nur ein intelligentes, sondern auch ein spannendes Buch." Heide Soltau, NDR Info/Kultur, 25.09.02