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2 Kundenbewertungen

Ihm fliegt zu, was vielen Schriftstellern ständig ausgeht: Geschichten. Er entscheidet sich für eine Karriere hinter den Kulissen des Literaturbetriebs und wird Geschichtenverkäufer. Sein Erfolg ist überwältigend. Eines Tages tauchen Gerüchte über einen geheimnisvollen Manipulator ganzer Autorenbiografien auf, die "Spinne" genannt. Und plötzlich findet sich der Ideenlieferant in einer Geschichte wieder, die von ihm selbst stammen könnte. Doch diesmal ist sie bitterböse Wahrheit!

Produktbeschreibung
Ihm fliegt zu, was vielen Schriftstellern ständig ausgeht: Geschichten. Er entscheidet sich für eine Karriere hinter den Kulissen des Literaturbetriebs und wird Geschichtenverkäufer. Sein Erfolg ist überwältigend. Eines Tages tauchen Gerüchte über einen geheimnisvollen Manipulator ganzer Autorenbiografien auf, die "Spinne" genannt. Und plötzlich findet sich der Ideenlieferant in einer Geschichte wieder, die von ihm selbst stammen könnte. Doch diesmal ist sie bitterböse Wahrheit!
Autorenporträt
Gaarder, Jostein
Jostein Gaarder, 1952 geboren, wurde mit 'Sofies Welt' international berühmt. Viele Romane für Kinder und Jugendliche folgten. Sie alle sind bei dtv lieferbar.
Haefs, Gabriele
Gabriele Haefs, geboren 1953, studierte Volkskunde, Sprachwissenschaft, Keltologie und Nordistik in Bonn und Hamburg. Für ihre Übersetzungen aus dem Norwegischen, Dänischen, Schwedischen, Englischen, Niederländischen und Gälischen wurde sie mehrfach ausgezeichnent, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis für ihr übersetzerisches Gesamtwerk.
Rezensionen
Ein Roman - von Jostein Gaarder erstmals ausdrücklich für das erwachsene Publikum geschrieben - über das Schreiben von Romanen, klug und verwickelt und amüsant zu lesen. Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 20170519
Bitterböse Satire und erotischer Thriller
Die schöne, heile Welt der Literatur, sie war einmal. Spätestens seit Martin Walsers Tod eines Kritikers und Bodo Kirchhoffs Schundroman weiß jeder, dass das Bild, das sich Leser gerne vom "Dichtertum" machen, nicht viel mehr als ein Klischee ist. Literatur entsteht im Umfeld des Literaturbetriebes, in dem Autoren, ein Heer von Agenten, Verlegern und Buchhändlern die Fäden ziehen. Es geht um Anerkennung, um Preise und um Geld. Geld - das ist auch ein wichtiges Thema in Jostein Gaarders Der Geschichtenverkäufer.
Der Roman beginnt wie ein guter Krimi. Ein etwa 50-jähriger Mann, der gerade die Buchmesse in Bologna besucht hat, ist auf der Flucht. Man ist seinen "peinlichen Geschäften" auf die Schliche gekommen. Um sich über seine Situation klar zu werden, geht er auf Spurensuche und schreibt seine Memoiren...
Petter ist ein einsames, aber nicht unglückliches Kind, das ein wenig zur Boshaftigkeit neigt. Seine überbordende Phantasie macht ihm zu schaffen. Oft weiß er nicht mehr, ob er etwas selbst erlebt oder es sich nur ausgedacht hat. Die Schule meistert er mit Bravour; für Aufsätze lässt er sich von seinen Mitschülern mit kleinen, fiesen Streichen und mit Geld bezahlen.
Das Autorenhilfswerk
Als er um die 20 ist, trifft er Maria. Sie will ein Kind von ihm. Eine Beziehung haben die beiden nicht, Maria verschwindet aus Petters Leben; seine Tochter sieht er das letzte Mal, als sie drei Jahre alt ist. Einige Jahre später treffen sie sich wieder...
In seiner Studentenzeit beginnt seine Karriere als Geschichtenverkäufer. Ein junger Mann, der heute einer der bedeutendsten Autoren des Landes ist, ist sein erster Kunde. Es war ein Teufelspakt, wie Petter heute weiß. Er weitet seine Tätigkeit, bescheiden "Autorenhilfswerk" genannt, systematisch aus. Petter ist sehr vorsichtig, er verwaltet seine Ideen ordentlich. Jetzt plötzlich, nach so vielen Jahren, zweifeln immer mehr Leute aus der Branche an der wahren Herkunft mancher Geschichten, Gerüchte machen sich breit. Zuletzt erscheint in der Presse ein Artikel...
Ein Tabubruch
Gaarders Geschichtenverkäufer ist zweifellos eine bitterböse Satire auf den Literaturbetrieb. Doch es steckt viel mehr in diesem sehr präzise komponierten, mit unzähligen literarischen Anspielungen durchsetzten Roman. Die Autoren, denen Petter "hilft", sind schwache Charaktere, frustrierte, ideenlose Handwerker. Ihnen fehlt es an dem, was die moderne Dichtung seit Goethe auszeichnet - der Originalität! Doch anders als der vollkommen uneitle Petter sind sie nicht bereit, sich ihre Unfähigkeit einzugestehen. Weil sie um jeden Preis publizieren wollen, werden immer mehr von ihrem Ideenlieferanten abhängig. Ein Teufelskreis nimmt seinen Anfang...
Parallel zu seiner zweifelhaften Karriere erlebt Petter einiges in Sachen Liebe. Anfangs spielt die Liebe zu seiner Mutter eine große Rolle, später sind es die Frauen, die er mit nach Hause nimmt. Zuletzt begegnet er einer ganz besonderen Frau... Petters Erfahrungen auf diesem Gebiet sind nicht weniger außergewöhnlich wie seine Geschichten. So kann Gaarder seinen Geschichtenverkäufer nicht ohne Grund auch als einen "erotischen Thriller" bezeichnen. (Birgit Kuhn)
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Die Grundidee zu dem Buch, das einen Protagonisten vorstellt, der literarische Plots an bedürftige Autoren verkauft, findet Aldo Keel sehr überzeugend. Doch der Rezensent bedauert in seiner kurzen Kritik, dass der norwegische Autor auch in diesem Roman seiner Neigung zum "Moralisieren und Dozieren" nachgebe und damit das Buch "an Prägnanz verliert". Dennoch weiß Keel es zu würdigen, dass Gaarder, der eine Stiftung gegründet hat, die Preise an umwelterhaltende Wirtschaftsentwicklungen vergibt, sowohl als Schriftsteller als auch als Mensch Verantwortung übernimmt.

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