»Mein Name ist Grady«, sagte der Kleine, »und das ist Sergeant Shapiro.«Beide blickten John Hayward an.»Nun«, fragte Grady, »aus welchem Grunde haben Sie sie umgebracht?«Er sprach weder theatralisch noch grob, sondern nur so, als ob die Antwort für ihn interessant sein könne, aber diese ganz gelassen gestellte Frage traf Hayward so heftig, als führe ein Blitz durch sein Gehirn. Er hatte einmal in einem Zug gestanden, als während der Verlangsamung der Fahrt vor einer Station zwischen zwei Wagen die Kupplung des Bremsschlauchs brach, und da schien es, als ob der Zug weitersauste und gleichzeitig Stillstand. John wurde, wie die übrigen im Gang stehenden Reisenden, nach vorn geschleudert, als habe sich vor ihm der Luftraum geöffnet. Er hatte, wie die anderen, wild mit den Armen gefuchtelt, um nach dem erstbesten Halt zu greifen. Und fast ebenso war ihm jetzt zumute - beinah körperlich empfand er es. Einen Augenblick vermochte er die beiden Männer gar nicht zu sehen, und in diesem Augenblick strafften sich die Sehnen seiner Hände, als müsse er sich an etwas festhalten...Der Roman DER GESICHTSLOSE FEIND von F. R. Lockridge (eigentlich Richard Orson Lockridge; _ 26. September 1898 in Missouri; 19. Juni 1982 in South Carolina) erschien erstmals im Jahr 1956; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1958 (unter dem Titel NUR EIN FOTO). Der Signum-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur.