Zeitenwende
Wenn du dieses Theaterstück liest, dann vergiss nicht, dass es bereits 1797 geschrieben wurde. Für die damalige Zeit ist es sicher einmalig und neu, dass das Publikum ins Stück mit einbezogen wird, der Verriss wird quasi schon mitgedacht.
Schon der Untertitel wird im Prolog gleich
durch den Kakao gezogen: „Ein Kindermärchen? Aber ums Himmels willen, sind wir denn Kinder, daß man…mehrZeitenwende
Wenn du dieses Theaterstück liest, dann vergiss nicht, dass es bereits 1797 geschrieben wurde. Für die damalige Zeit ist es sicher einmalig und neu, dass das Publikum ins Stück mit einbezogen wird, der Verriss wird quasi schon mitgedacht.
Schon der Untertitel wird im Prolog gleich durch den Kakao gezogen: „Ein Kindermärchen? Aber ums Himmels willen, sind wir denn Kinder, daß man uns solche Stücke aufführen will?“ Immer wieder werden die Fragen der Zeit thematisiert, wie „die Aufklärung hat ihre Früchte getragen, wie sich's gehört“ und obwohl wir von einem Märchen sprechen, ist von einem „Revolutionsstück“ die Rede.
Beim Lesen kam mir die Frage, ob der Inhalt des Märchens schon geläufig war, da die Gebrüder Grimm es erst etwa 15 Jahre später veröffentlichten. Eine solche Satire kann man aber nur über eine bekannte Geschichte machen. Mögen Germanisten uns vielleicht mal erklären, wie das gelaufen ist.
Ich empfehle also erst das Grimmsche Märchen „Der gestiefelte Kater“ zu lesen und dann Tiecks Lektüre zu folgen, damit die Handlung beim Unmut der Zuschauer nicht verschwimmt. Da dieses zum Verständnis unerlässlich ist, kann ich nur 4 Sterne geben, aber es lohnt sich.