Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: E.T.A. Hoffmanns Erzählungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Augen bilden das Leitmotiv von E.T.A. Hoffmanns Erzählung "Der Sandmann" und werden "unter den Händen des Ich-Erzählers [...] zum eigentlichen Subjekt der Erzählung, das für jede Handlungssequenz die Regie übernimmt." Mit ihnen spannt sich die Erzählung auf; von den "hellen Augen" Claras bis zu Nathanaels "rollenden" wird die Sandmann-Erzählung durch alltägliche und verfremdete Blicke, durch Perspektive und Brillen und durch projizierte Illusionen auf ihren Grundkonflikt gebracht, in dem das "ambivalente Verhältnis von imaginativ-phantastischer und alltäglicher Welt" steht. Die Augen sind "Spiegel der inneren Welt", ihr Verlust bedeutet Identitätsverlust, ihre Erhaltung Selbsterhaltung. In diesem Spannungsfeld bewegt sich Nathanael, dessen "verzweifelter Kampf um Selbstbestimmung" auch immer ein Kampf um sein Augenpaar ist.Diese Hausarbeit spannt folgenden Untersuchungsbereich auf: Das Motiv der Augen soll in seiner Vielschichtigkeit gedeutet werden, um zu erkennen, welchen äußeren Zwängen, inneren Fiktionen und Trugbildern Nathanael während seiner Kindheit und der Olimpia-Episode unterlag. Als zentrale Aspekte werden dabei (a) das Ammenmärchen und die Transformation des Sandmanns als Ursache für seine Verlustangst der Augen, (b) das Perspektiv als Medium einer projektiven Welt-Konstruktion und (c) die daraus resultierende "Verzauberung" Nathanaels durch den Automaten Olimpia zu analysieren sein, um abschließend aufzeigen zu können, dass die Vernichtung Olimpias sowohl die Prognose des Ammenmärchens erfüllt, als auch die Vernichtung Nathanaels darstellt und gleichzeitig die Figurentransformation des Sandmanns abschließt.
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