Diplomarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Gang der Untersuchung:
In der vorliegenden Arbeit sollen die Waren und Wege des Nürnberger Gewürzhandels im Zeitraum des 14. bis 16. Jahrhunderts dargestellt werden. Dabei ist zu beachten, daß das Sortiment der gehandelten Gewürze sehr groß war und viele Güter nach heutigem Verständnis gar nicht mehr zu dieser Kategorie gehören. Unter den Gewürzen spielten - in Nürnberg wie im Mittelalter überhaupt - Pfeffer und Safran die Hauptrolle. Der Safran wurde über Europa verstreut in einigen wenigen Regionen angebaut. Pfeffer und andere Gewürze kamen auf dem See- oder Landweg von Ostindien nach Nürnberg.
Nach den Erläuterungen der Verwendung der Gewürze, ihrer Herkunft und ihrem Wert, die für das Verständnis grundlegend sind, wird eine allgemeine Beschreibung der Entwicklung der wirtschaftlichen Macht Nürnbergs und der dadurch entstandenen Handelswege gegeben. Die Nürnberger Patriziergeschlechter beteiligten sich fast sämtlich am Fernhandel. Durch ihre Handelstätigkeit und ihre dominierende Stellung im Stadtregiment beeinflußten sie maßgeblich den Aufstieg der Reichsstadt. Deshalb soll exemplarisch an zwölf Firmen ein Einblick in den Nürnberger Gewürzhandel ermöglicht werden.
Da der Schwerpunkt dieses Handels bis zum Ende des 15. Jahrhunderts in Venedig lag, wird gesondert auf die örtlichen Verhältnisse der Markusstadt eingegangen. Daran gliedert sich ein Überblick über die Beziehungen zu dem mit Venedig stets konkurrierenden Genua an. Es folgt eine ausführliche Beschreibung des für Nürnberg elementaren Warenaustausches mit Osteuropa. Am Ende des behandelten Zeitraums steht die Verlagerung des Gewürzimports von Venedig in die Städte Antwerpen und Lissabon. Dies war das Resultat der monopolartigen Übernahme des Gewürzhandels durch die Portugiesen nach der Entdeckung des Seewegs nach Indien durch Vasco da Gama im Jahre 1492.
Die mittelalterlichen Quellen fließen bis zum 14. Jahrhundert sehr spärlich, in Nürnberg ebenso wie in anderen Städten. Dann tritt eine wesentliche Verbesserung ein, da ab dieser Zeit die Archive der führenden Geschlechter Nürnbergs wie die der Ebner, Grundherr, Behaim, Imhof, Kress, Stromer, Tucher, Welser und anderer einsetzen. Für das Spätmittelalter liegt schließlich eine schwer zu meisternde Reichhaltigkeit der Quellen vor. Für die vorliegende Arbeit wurde allerdings ausschließlich auf darstellende Literatur zurückgegriffen. Dies geschah zum einen aus Zeitgründen, da für die nötige Archivarbeit ein wesentlich weiterer zeitlicher Rahmen nötig gewesen wäre. Denn der Nürnberger Gewürzhandel läßt sich nur durch die Synopse möglichst vieler Quellen, die die Mosaiksteinchen zu einem derart komplexen Thema liefern würden, verstehen und nachvollziehen. Dabei sind neben Nürnberger Materialien auch Unterlagen aus den Städten, mit denen es Handelsverbindungen gab, zu berücksichtigen. Zum anderen wurden die meisten Quellen, die etwas zum Gewürzhandel beitragen können, bereits ausführlich bearbeitet. Deshalb läßt sich eine Behandlung des Themas mit Hilfe von Darstellungen durchaus rechtfertigen. Auffallend war dabei das Alter der Bücher. Scheinbar gilt die Wirtschaftsgeschichte Nürnbergs bereits als weitgehend erforscht, da seit der Zeit um 1970 kaum noch neuere Literatur zum Thema erschienen ist. Dies kann man vielleicht durch die schon sehr früh einsetzende Erforschung der Nürnberger Stadtgeschichte erklären.
Allerdings gibt es keine Darstellung, die sich ausschließlich mit der Komplexität des Nürnberger Gewürzhandels befaßt. Stets wurde dieser nur als Teilbereich innerhalb der Handelsverbindungen zu einer Stadt oder Region berücksichtigt. Hierin liegt auch, wie angedeutet, die Problematik des Themas...
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In der vorliegenden Arbeit sollen die Waren und Wege des Nürnberger Gewürzhandels im Zeitraum des 14. bis 16. Jahrhunderts dargestellt werden. Dabei ist zu beachten, daß das Sortiment der gehandelten Gewürze sehr groß war und viele Güter nach heutigem Verständnis gar nicht mehr zu dieser Kategorie gehören. Unter den Gewürzen spielten - in Nürnberg wie im Mittelalter überhaupt - Pfeffer und Safran die Hauptrolle. Der Safran wurde über Europa verstreut in einigen wenigen Regionen angebaut. Pfeffer und andere Gewürze kamen auf dem See- oder Landweg von Ostindien nach Nürnberg.
Nach den Erläuterungen der Verwendung der Gewürze, ihrer Herkunft und ihrem Wert, die für das Verständnis grundlegend sind, wird eine allgemeine Beschreibung der Entwicklung der wirtschaftlichen Macht Nürnbergs und der dadurch entstandenen Handelswege gegeben. Die Nürnberger Patriziergeschlechter beteiligten sich fast sämtlich am Fernhandel. Durch ihre Handelstätigkeit und ihre dominierende Stellung im Stadtregiment beeinflußten sie maßgeblich den Aufstieg der Reichsstadt. Deshalb soll exemplarisch an zwölf Firmen ein Einblick in den Nürnberger Gewürzhandel ermöglicht werden.
Da der Schwerpunkt dieses Handels bis zum Ende des 15. Jahrhunderts in Venedig lag, wird gesondert auf die örtlichen Verhältnisse der Markusstadt eingegangen. Daran gliedert sich ein Überblick über die Beziehungen zu dem mit Venedig stets konkurrierenden Genua an. Es folgt eine ausführliche Beschreibung des für Nürnberg elementaren Warenaustausches mit Osteuropa. Am Ende des behandelten Zeitraums steht die Verlagerung des Gewürzimports von Venedig in die Städte Antwerpen und Lissabon. Dies war das Resultat der monopolartigen Übernahme des Gewürzhandels durch die Portugiesen nach der Entdeckung des Seewegs nach Indien durch Vasco da Gama im Jahre 1492.
Die mittelalterlichen Quellen fließen bis zum 14. Jahrhundert sehr spärlich, in Nürnberg ebenso wie in anderen Städten. Dann tritt eine wesentliche Verbesserung ein, da ab dieser Zeit die Archive der führenden Geschlechter Nürnbergs wie die der Ebner, Grundherr, Behaim, Imhof, Kress, Stromer, Tucher, Welser und anderer einsetzen. Für das Spätmittelalter liegt schließlich eine schwer zu meisternde Reichhaltigkeit der Quellen vor. Für die vorliegende Arbeit wurde allerdings ausschließlich auf darstellende Literatur zurückgegriffen. Dies geschah zum einen aus Zeitgründen, da für die nötige Archivarbeit ein wesentlich weiterer zeitlicher Rahmen nötig gewesen wäre. Denn der Nürnberger Gewürzhandel läßt sich nur durch die Synopse möglichst vieler Quellen, die die Mosaiksteinchen zu einem derart komplexen Thema liefern würden, verstehen und nachvollziehen. Dabei sind neben Nürnberger Materialien auch Unterlagen aus den Städten, mit denen es Handelsverbindungen gab, zu berücksichtigen. Zum anderen wurden die meisten Quellen, die etwas zum Gewürzhandel beitragen können, bereits ausführlich bearbeitet. Deshalb läßt sich eine Behandlung des Themas mit Hilfe von Darstellungen durchaus rechtfertigen. Auffallend war dabei das Alter der Bücher. Scheinbar gilt die Wirtschaftsgeschichte Nürnbergs bereits als weitgehend erforscht, da seit der Zeit um 1970 kaum noch neuere Literatur zum Thema erschienen ist. Dies kann man vielleicht durch die schon sehr früh einsetzende Erforschung der Nürnberger Stadtgeschichte erklären.
Allerdings gibt es keine Darstellung, die sich ausschließlich mit der Komplexität des Nürnberger Gewürzhandels befaßt. Stets wurde dieser nur als Teilbereich innerhalb der Handelsverbindungen zu einer Stadt oder Region berücksichtigt. Hierin liegt auch, wie angedeutet, die Problematik des Themas...
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