Ein Leben zwischen Verpflichtungen und einer verbotenen Liebe
Hannover in den Jahren 1847 bis 1852: Sophie Brinkhoff ist die Tochter des großbürgerlichen Frabrikanten Georg Brinkhoff, der sein Geld mit dem Bau von Lokomotiven und anderen Geräten aus Eisen verdient. Immer bemüht um mehr Ansehen
durch neue Entwicklungen und schnelle Lieferzeiten, mutet er seinen Arbeitern immer längere…mehrEin Leben zwischen Verpflichtungen und einer verbotenen Liebe
Hannover in den Jahren 1847 bis 1852: Sophie Brinkhoff ist die Tochter des großbürgerlichen Frabrikanten Georg Brinkhoff, der sein Geld mit dem Bau von Lokomotiven und anderen Geräten aus Eisen verdient. Immer bemüht um mehr Ansehen durch neue Entwicklungen und schnelle Lieferzeiten, mutet er seinen Arbeitern immer längere Arbeitszeiten bei gleichbleibendem Lohn zu und auch vor Sonntagsarbeit schreckt er nicht zurück. Sophie und ihre vier Schwestern wachsen sehr behütet auf und werden so erzogen, dass sie die Fabrik des Vaters nicht zu interessieren hat, denn das ist Männersache, von der Frauen nichts verstehen. Doch bei der Einweihung des Bahnhofs wird sie mit Arbeitern konfrontiert, die für mehr soziale Gerechtigkeit demonstrieren. Hier lernt sie Karl Behling kennen, dessen Worte ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen, sodass sie eines Tages ihren Vater überredet, ihr einmal die Fabrik zu zeigen. Sofort ist sie interessiert an den Abläufen der Produktion und lernt diese dank Karl besser verstehen, sodass sie schlussendlich sogar hilfreich bei der Erstellung einer Verfahrensanweisung für die Arbeiter sein kann...
Martha Sophie Marcus schreibt sehr flüssig, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Die Geschichte der wissbegierigen und eher rebellischen Sophie Brinkhoff ist sehr interessant und gibt Einblicke in das Leben der Arbeiter, die von den Großbürgern nur ausgebeutet werden. Die historischen Fakten, auf denen der Roman beruht, werden im Nachwort noch genau beschrieben, woran deutlich wird, wie genau sie recherchiert hat und dann alles in eine lebhafte Geschichte verpackt hat.
Bislang wusste ich noch nicht allzu viel über diese Zeit und die Aufstände und Streiks der Arbeiter. Das hat sich mit diesem Roman nun geändert und ich bin schon sehr gespannt, wie sich alles im Verlauf des zweiten Teils der Reihe weiterentwickelt. Das Schicksal und Leben der Frauen zur damaligen Zeit hat mich sehr berührt, denn für mich, als moderne Frau, ist es unvorstellbar, dass es Dinge geben soll, die ein Mensch, nur wegen seines Geschlechts, nicht oder nur sehr schlecht erfüllen kann. Mich konnte dieser Reihenauftakt sehr fesseln und bin gespannt, welche Überraschungen der zweite Band bereithält.