Bruno Wille (1860-1928) war ein deutscher Prediger, Journalist und belletristischer sowie populärphilosophischer Schriftsteller. Als philosophischer Schriftsteller vertrat Wille eine "Philosophie der Befreiung", wobei er sich auf Friedrich Nietzsche, Max Stirner und den Buddhismus berief. In seinem Spätwerk wandte er sich mehr einer pantheistischen Naturmystik zu, mit der er sich an die Philosophie Gustav Theodor Fechners anlehnte, sie aber auch weiter entwickelte. Aus dem Buch: "Umfassender noch möcht' ich schauen - also hinauf ins Hohe, Freie! Je höher ich komme, desto leichter wird mir, und schließlich ist es, als ob ich schwebe - wie eine Taube, stillen Fittichs. Oder als ob die Landschaft vorüberziehe am ruhig Schauenden. Wie wallendes Gewölk. Selbst der Berg, an dem ich weile, hat etwas Wolkenhaftes. Nicht aus Erdenstoff besteht er, sondern aus Lichtduft - blaugrüner und goldiger Dunst, bildet runde Stufen, die sich himmelan häufen. Und nun sind diese Stufen Musik, ein rätselhaft süßes Gewoge von Klang ..."