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Vicco ante Portas!
Ihr Hund kann überhaupt nicht sprechen? Macht nichts, dafür können Sie das Porträt eines der beliebtesten Humoristen Deutschlands lesen. Stefan Lukschy, langjähriger Weggefährte und enger Vertrauter Loriots, erzählt voller Respekt, Witz und Liebe von dem Mann, der die Deutschen das Lachen gelehrt hat.
Loriots Sketche sind Teil des kollektiven Gedächtnisses geworden -- wer kann sich heute noch eine Liebeserklärung ohne Nudel vorstellen? Stefan Lukschy lernte Vicco von Bülow 1975 kennen, als er dessen Regieassistent wurde. Aus dieser Zusammenarbeit entwickelte sich eine
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Produktbeschreibung
Vicco ante Portas!

Ihr Hund kann überhaupt nicht sprechen? Macht nichts, dafür können Sie das Porträt eines der beliebtesten Humoristen Deutschlands lesen. Stefan Lukschy, langjähriger Weggefährte und enger Vertrauter Loriots, erzählt voller Respekt, Witz und Liebe von dem Mann, der die Deutschen das Lachen gelehrt hat.

Loriots Sketche sind Teil des kollektiven Gedächtnisses geworden -- wer kann sich heute noch eine Liebeserklärung ohne Nudel vorstellen? Stefan Lukschy lernte Vicco von Bülow 1975 kennen, als er dessen Regieassistent wurde. Aus dieser Zusammenarbeit entwickelte sich eine langjährige Freundschaft -- bis zu Loriots Tod im Jahr 2011. Beide verband nicht nur ihre Liebe zur Komik, sondern auch die Faszination für die Musik, insbesondere für die Oper. Lukschy erzählt, wie er als langhaariger Student aus Berlin den "preußischen Edelmann" in Ammerland kennen lernte. Er schildert den für seinen Perfektionismus berüchtigten Künstler ebenso wie den Privatmann Loriot, der seinen Freunden ein inniger und loyaler Vertrauter war.

Mit Beiträgen von Harald Clemen, Axel Hacke, Bully Herbig, Hape Kerkeling, Rudolf Kowalski, Heinz Meier, Peter Neugebauer, Bastian Pastewka, Max Raabe, Peter Raue, Dagmar Reim, Otto Sander, Heinrich Schafmeister und Helmut Schmidt.

" [E]ine informative und sehr warmherzige Hommage. [...] [S]ie lässt keine Wünsche offen. " Rainer Dick, Die Rheinpfalz, 16.07.2014

" Lukschy erzählt mit großer Liebe zum Detail, zur griffigen Anekdote, zum pointierten Witz. " Edelgard Abenstein, DeutschlandRadio Kultur, 30.12.2013

" Lukschy entwirft in einem warmherzigen Porträt das Bild eines akribisch arbeitenden Perfektionisten [...]. " Tilman Allert, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.12.2013

" Lukschy plaudert, nie indiskret, aus dem Nähkästchen und liefert mit vielen Details die spannenden Nahaufnahmen eines genial Peniblen. " Peter von Becker, Der Tagesspiegel, 12.11.2013

" Lukschy hat ein Porträt Loriots geschrieben, wie es kein anderer schreiben kann, mit sehr vielen Details und auch Anekdoten. Für Loriot-Fans ist dieses Buch eine Hund- bzw. eine Fundgrube. " Torsten Unger, MDR Thüringen, 07.11.2013

" Ein gutes, ein liebevolles, ein lang erhofftes Porträt! " Bild am Sonntag, 06.10.2013
Autorenporträt
Stefan Lukschy, geboren 1948 in Berlin, studierte nach dem Abitur Musikwissenschaft, Philosophie, Germanistik und Publizistik an der Freien Universität Berlin sowie Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb), danach freiberuflich tätig als Autor und Regisseur, zahlreiche Fernsehproduktionen und Spielfilme.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Noch einmal musste Tilman Allert lachen (oder besser: durfte) über all die Wirtschaftswunderspäße Loriots, versammelt in diesem Werkstattbericht seines Mitarbeiters und Freundes Stefan Lukschy. Anhand zahlloser Beispiele, gesehen von der anderen Seite der Kamera, erlebt Allert den Perfektionisten und den Klamaukliebhaber Loriot und erfährt, wo die Wurzeln für die Sensibilität des Künstlers für das rhetorisch Gestelzte liegen, an dem Nachkriegsdeutschland so reich war. So viel Genuss bietet der Band dem Rezensenten nicht zuletzt, weil Lukschy es an respektvoller Distanz nicht fehlen lässt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.12.2013

Und dann machen wir es uns gemütlich
Loriots akribische Lebensgeschichten: Seinem langjährigen Mitstreiter Stefan Lukschy gelingt es, die Erinnerung an einen großen Komiker wachzuhalten

Wie über Loriot schreiben, ohne der Versuchung zu erliegen, sich seines unnachahmlichen Stils zu bedienen? Das Buch von Stefan Lukschy, langjähriger enger Mitarbeiter und Loriot in mehr als drei Jahrzehnten freundschaftlich verbunden, enthält einen Werkstattbericht und entgeht somit wohltuend den Versuchungen der Hagiographie. Der sorgfältige Bericht lässt das uns liebgewordene Personal, das sich in den allgemeinen Kalamitäten und Skurrilitäten des bürgerlichen Lebens verheddert, noch einmal lebendig werden, diesmal hinter der Kamera eingefangen und bis ins kleinste Detail in Szene gesetzt. Lukschy entwirft in einem warmherzigen Porträt das Bild eines akribisch arbeitenden Perfektionisten, der auf nichts so viel Wert gelegt hat wie auf die minutiöse Vorbereitung seiner Figuren.

Das Buch vermeidet bis auf wenige verzeihliche Passagen, in denen sich die Bewunderung Bahn bricht, jede Huldigung, allerdings hat die respektvolle Distanziertheit des Autors auch ihren Preis. Lukschy bleibt gegenüber den weichenstellenden Motiven und lebensgeschichtlichen Voraussetzungen für Loriots Wende zum Komischen vergleichsweise diskret. Die zum nationalen Zitatenschatz aufgerückten Dialoge oder auch die meisterhaft persiflierte Polit- und Fernsehprominenz der siebziger und achtziger Jahre, sie hinterlassen das Rätsel der breiten Zustimmung, dem schon Odo Marquard in einer Rede 1995 zur Verleihung des Kasseler Literaturpreises für grotesken Humor nachspürte: Wie entsteht angesichts der den Deutschen nachgesagten Humorlosigkeit geradezu eine Liebe zu seiner Ironie?

Und biographisch gewendet, wie entsteht Loriots seismographische Sensibilität für das rhetorisch Gestelzte, für die gespreizte Statusprätention, die in seinen Figuren - als sei er bei Max Weber zur Schule gegangen - zu Idealtypen verunglückter Selbstdarstellung stilisiert werden? Nicht ohne Grund wurde ihm in Frankfurt 2010 die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Soziologie verliehen.

Wie lässt sich seine Soziologie der Entgleisungen im historischen Raum der allmählich zu Status und Ansehen gelangenden Bundesrepublik interpretieren - einer Gesellschaft, die den Taumel eines uniformierten Heroismus hinter sich gelassen hatte und noch dabei war, in den steifen Konventionen eines neu erwachten bürgerlichen Lebens einen Halt zu suchen? Zwei Ausgangssituationen haben die Phänomenologie des deutschen Alltagslebens ermöglicht: Loriots Herkunft sowie eine frühe lebensgeschichtliche Erfahrung. Vico von Bülow entstammte einer preußischen Adelsfamilie. Seine Herkunft macht ihn im Nachkriegsdeutschland kulturell heimatlos - eine Situation, die schon dem Vater berufliche Kompromisse abgenötigt hatte -, setzt ihn frei von der milieutypischen Verpflichtung, die eigene Lebensplanung in einer standesgemäßen Karriere zu verorten. Man staunt über die unbekümmerte Empfehlung des Vaters, Vico möge sich doch mal in Zeichnen versuchen. Also kein Insistieren auf irgendeine Form der Statuskontinuität versprechenden Karriere.

Nach dem Krieg wird Loriot an der Hamburger Kunstakademie Schüler von Alfred Mahlau, dem Lehrer von Horst Janssen, in einer Klasse von jungen Leuten, die den moralischen Trümmern einen trotzigen Selbstentwurf aus gesuchter Exzentrizität und stupendem Fleiß entgegenstellen. Eher milieutypisch ist allerdings der milde Spott über diejenigen, die sich den Anstrengungen des bürgerlichen Berufslebens unterwerfen und die sich im leistungsasketischen Raum der erwachsen werdenden Bundesrepublik Urlaub, bescheidenen Luxus erlauben können.

Ob man sich für den Jodelkurs entschließt oder für den Kauf neuer Matratzen, Loriots Figuren sind in ihrem Selbstgefühl stets darauf bedacht, sich und anderen gegenüber die Legitimität ihres neuen Wohlstands zu bestätigen. Loriot schaut sich die Mikrosequenzen der deutschen Variante des anstrengungslosen Genießens genau an: "Und dann machen wir es uns gemütlich." Er bringt sie in ihrer trotzigen Unbeholfenheit auf den Begriff. Das jedoch mit einer Nachsicht, die an den alten Dubslav aus Fontanes "Der Stechlin" erinnert, das staunende Verfolgen der Lebenslüge, die ein Land überschattet, dessen Menschen nach der Katastrophe noch am Aufräumen sind.

Die Ausdrucksformen des kaum begriffenen Wohlstands kommentiert Loriot nicht im bitteren Lächeln des ästhetisierenden Flaneurs, vielmehr als ein Beteiligter. Kein Milieu bleibt seinem Blick verborgen, auch darin erweist er sich als großer Komiker - dass er bei seiner von Lukschy mit herrlichen Beispielen illustrierten Lust am Klamauk seinen Szenen die heilende Einsicht unterlegt: So sind wir, Wirtschaftswunderkinder.

Es gibt eine zweite Quelle für seinen Humor, der von der Kraft der Tröstung lebt. Dass Lukschy dem nicht ausführlich nachgeht, hat mit der Diskretionsverpflichtung unter Freunden zu tun, wohl auch mit dem für Loriot typischen verstörten Blick auf seine Soldatenzeit, die erst in einem kurz vor seinem Tod geführten Gespräch mit Reinhold Beckmann zur Sprache kommt. Loriot, der um seine Soldatenzeit und drei Jahre im Russland-Feldzug nie herumgeredet hat, verliert im April 1945 seinen um zwei Jahre älteren Bruder, der während einer der letzten Schlachten des Zweiten Weltkriegs auf den Seelower Höhen im Einsatz war. Nur der Krieg und das Ende Preußens, wird Loriot zitiert, hätten ihn zum Künstler gemacht. Seine Ehrfurcht vor dem Pathos der Wagnerschen Musik, aber gleichermaßen das erschüttert dankbare Staunen, überlebt zu haben, sie liefern den Rahmen für sein Werk.

Humor ist Selbsttrost, der schönste Begleiter eines Lebens, in dem Szenen, wie Loriot sie entworfen hat, an der Tagesordnung sind. Loriot ist darin unvergesslich, dass er an die größte zivilisatorische Errungenschaft sozialer Beziehungen erinnert, nämlich ihre Elastizität durch Selbstdistanz, durch das Aufbrechen anstrengender Bedeutsamkeit. Loriot präsentiert keinen Katalog des Benehmens, er belässt es bei dem Hinweis auf die unsichtbaren Stolpersteine, auch auf selbst gelegte.

TILMAN ALLERT.

Stefan Lukschy: "Der Glückliche schägt keine Hunde". Ein Loriot-Porträt.

Aufbau Verlag, Berlin 2013. 345 S., geb., 19,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.12.2013

UMTAUSCHTIPP (1)
Er hat jetzt
was Eigenes
Es gibt Autoren, die erzählen gern, zum Beispiel auf Autorenpartys, sie hätten beim Hörbuch ihrer von ihnen verfassten Werke Facetten herausgehört, die ihnen beim Schreiben gar nicht in den Sinn gekommen waren. Meist liegt dies daran, dass der Interpret beim Vorlesen subjektive Schwerpunkte setzt und bestimmte, ihm wichtige Momente hervorhebt. Dem Leser kann das wurscht sein, denn er liest sowieso immer seine eigene Textversion. Der hörende Leser oder lesende Hörer hingegen kommt in die Bredouille mit Texten, die einzig mit der Diktion und der Gestik einer bestimmten Person verbunden sind. Nehmen wir zum Beispiel Loriot. Schon die Namensnennung löst Pawlowsche Reflexe aus, wir sehen Möpse, Staubsauger, Petersilie auf Zähnen. Und das feinsinnige Lächeln eines vornehmen Mannes mit ebenso vornehmer Stimme. Wer sich also, wie Stefan Lukschy, daran macht, ein Buch zu verfertigen mit dem Thema Loriot, begibt sich auf dünnes Eis, einen schmalen Grat oder auch gefährliches Pflaster.
Nun muss man wissen, dass Lukschy viel Zeit mit Vicco von Bülow verbracht hat, als Regieassistent, Cutter und Koregisseur. Das lässt auf eine gewisse Seelenverwandtschaft mit dem Großmeister des deutschen Humors schließen. Was man dem Buch mit dem sehr Loriotschen Titel „Der Glückliche schlägt keine Hunde“ sehr positiv anmerkt. Nun also kann Luschky auf Autorenpartys erzählen, dass eben dieses Werk jetzt auch als Hörbuch eingelesen worden ist. Und da schrillen dann doch die Alarmglocken. Zu präsent ist noch die Stimme Loriots, das Original und die der zahlreichen Rollen, die ja alle Gesamtkunstwerke waren. Es hat sich nun ein Mann daran gemacht, der kein Schauspieler ist, keiner, der der Versuchung erliegen könnte, Loriot irgendwie zu imitieren. Axel Hacke hat durch unzählige Lesungen seiner Kolumnen seinen eigenen Wiedererkennungseffekt. Und so klingt hier seine Stimme aufs Angenehmste neutral und doch voller Liebe zu Text und Betexteten. Das macht dieses Buch in Hörform fast spannender als die Druckversion.
KARL FORSTER
  
„Der Glückliche schlägt keine Hunde“, Stefan Lukschy, es liest Axel Hacke, Hörverlag, 19.99 Euro 
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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»Es macht Freude und bringt einen oft zum Lachen, dieses Buch zu lesen.« Reutlinger General-Anzeiger 20240821